Damian Lewis. Sehr guter Schauspieler. Zuerst aufgefallen ist er mir in "Homeland" - danach habe ich mir seine etwas ältere Serie "Life" angeschaut, wo er einen Polizisten spielt, dem ein Mehrfachmord angehängt wurde. Er kommt aus dem Gefängnis frei, bekommt Unsummen Geld als Entschädigung - und arbeitet wieder als Ermittler. Aber er ist ein Ermittler, der in den vielen Jahren im Knast zum Zen gefunden hat - was ihm im Leben draußen bei der Arbeit und bei der Jagd nach denen, die ihm die Bluttat angehängt haben, nicht immer leicht fällt. Eine wunderbare Rolle, die für Damian Lewis’ Mienenspiel wie geschaffen ist. 

Sein neuestes Projekt: "Billions". Eine Serie über fiese Machenschaften in der Finanzwelt, Mitte Januar in den USA gestartet. Drei der zehn Folgen sind bisher gezeigt worden. Und ich muss leider sagen: Die Geschichte ist unspektakulär. Zwei Alphamännchen - ein Staatsanwalt auf der einen, ein Hedgefonds-Chef auf einer anderen Seite - versuchen sich gegenseitig ans Bein zu pinkeln. Gähn. Aber! Es ist ein riesiges Vergnügen, Damian Lewis beim Spielen zuzuschauen. Und sein Gegenspieler Paul Giamatti macht ebenfalls viel Spaß. 

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Mir ist es völlig egal, wer hier wen besiegt und wie die Geschichte ausgeht, solange diese beiden sich eifrig weiter in immer wieder neuen Variationen* umkreisen, anblaffen, ins Revier pinkeln oder an der Kehle fassen. Damian Lewis spielt einen Milliardär, der für seine wohltätige Ader geschätzt, von seinen Mitarbeitern angebetet wird, aber als erfolgreicher Hedgefonds-Manager viel Dreck am Stecken hat und dessen Wohltätigkeit nur der Mantel für persönliche Rachefeldzüge ist. Seine Mimik, seine Gestik, seine Wandlungsfähigkeit - das ist zum Niederknien. Und Paul Giamatti steht ihm in kaum etwas nach. Er, der Staatsanwalt, der nach außen erbittert für das Aufrechterhalten von Recht und Ordnung kämpft, dabei keine Gnade kennt und noch jeden zur Strecke gebracht hat - doch bei dem schnell klar wird, dass er ein sehr egoistisches Ziel verfolgt, getrieben von seinem ehrgeizigen Vater. Hach, ich freue mich schon auf die nächste Folge.

*Okay, es sollte natürlich nicht zu unglaubwürdig werden. 

Das, was im Oktober ja bereits bekannt wurde, ist jetzt endlich in trockenen Tüchern: das "Gilmore Girls"-Revival auf Netflix. (Was ich davon halte, hatte ich ja damals schon aufgeschrieben.) Serienerfinderin Amy Sherman-Palladino und Lorelai-Darstellerin Lauren Graham und eigentlich alle anderen wichtigen Schauspieler sind nun offiziell an Bord. Außer: Melissa McCarthy. Die geliebte Sookie wird also nicht auftauchen. Schnüff. Offenbar ist sie nicht gefragt worden. Warum genau sie nicht gefragt wurde, ist unklar. Amy Sherman-Palladino sagte, Melissa McCarthy sei zu beschäftigt. Hm. Vielleicht lag es aber nicht nur daran, dass man dachte, sie habe ohnehin keine Zeit - vielleicht dachte man auch, dass sie eine zu hohe Gage fordern würde. Denn sie ist ja seit einigen Jahren sehr gut im Geschäft. Schade! (Wobei CBS ihre Sitcom "Mike & Molly" nach der jetzigen Staffel 6 gerade für beendet erklärt hat. Die hatte sich mir bisher ohnehin nie erschlossen …)

Was ich mir für "Gilmore Girls" auch mal wünschen würde: einen Textzeilen-Bild-Zuordner, wie den, den es seit ein paar Tagen für "Die Simpsons" gibt. Ein paar Simpsons-Fans haben wirklich eine Datenbank gebaut, in der die ersten 15 Staffeln komplett erfasst sind. Wenn man bei Frinkiac.com jetzt ein Zitat eingibt, wirft das Maschinchen den passenden Frame aus. Oder mehrere, wenn mehrere auf das Zitat passen. Dann klickt man auf das Bild, das man haben will - und man kann es zu einem Meme mit Textzeile generieren. Leider bekommt man es dann nicht gleich ausgeworfen, sondern kann nur einen Screenshot machen. 

Aber hey, das ist trotzdem wirklich großartig. Und wäre für "Gilmore Girls" noch ein bisschen großartiger, finde ich. ;)

Dann habe ich noch drei Tipps für Sie:

Wer mal wieder eine sehr gute europäische Drama-Serie schauen will, sollte es mit "Lifjord - Der Freispruch" versuchen. Norwegische Produktion, spannende Geschichte, überzeugende Schauspieler. Und eine ganz besondere Atmosphäre. Läuft seit Donnerstag bei Sony Entertainment TV.

Das ZDF macht mit seiner neuen deutschen, sehr sehenswerten Serie "Familie Braun" etwas, das der Serie sehr gut tun dürfte: Sie wurde eine Woche vor Sendetermin ins Netz gestellt. Seit Freitag ist sie auf YouTube verfügbar, jeden Tag kommt eine neue Folge dazu (mir wäre ja lieber, wenn auf einen Schlag alle acht Folgen zu sehen wären, aber mich hat niemand gefragt). Warum ihr das gut tun dürfte? Weil sie von der Länge und der Machart her eine Webserie ist. Wer also "Familie Braun" - ein kleines, farbiges Mädchen zieht in eine Neonazi-WG ein, weil einer der Neonazis ihr Vater ist, der bis dato nix von ihr wusste - in ihrer natürlichen Umgebung sehen will, sollte das jetzt tun. Ab nächster Woche gibt’s die Serie dann im ZDF.

Wer "Eichwald, MdB" immer noch nicht gesehen hat, kann das jetzt auf Netflix nachholen. Lohnt sich! Eine wirklich tolle deutsche Politcomedy, wie ich ja schon öfter geschrieben und gesagt habe.

Jetzt zum wirklich Wichtigen: Wo kann man das alles gucken, über das ich schreibe?

"Homeland": Alle fünf Staffeln gibt's bei den Streaminganbietern Amazon Instant Video, iTunes, Maxdome, Sony und Videoload. Staffel 1 bis 4 auch auf DVD.

"Life": Läuft derzeit im deutschen Pay-TV-Sender Universal Channel. Alle beiden Staffeln gibt’s auf iTunes. Und auf DVD.

"Billions": Parallel zur Ausstrahlung in den USA gibt's die Folgen bei Sky Online, Sky On Demand und Sky Go, ab 25. April dann synchronisiert bei Sky Atlantic.

"Gilmore Girls": Läuft sonntags und donnerstags auf dem Disney Channel. Alle Staffeln gibt es unter anderem bei folgenden Anbietern: Amazon Instant Video, iTunes, Wuaki. Und in meinem DVD-Regal.

"Mike & Molly": Ist mehrfach in der Woche bei ProSieben zu sehen. Gibt's zum Beispiel bei den Streaminganbietern Amazon Video, iTunes, Maxdome, Videoload, Xbox Video. Und auf DVD.

"Die Simpsons": Läuft auch mehrfach in der Woche bei ProSieben. Unter den Streaminganbietern gibt's die meisten Staffeln bei Xbox Video (13), bei Amazon Video und Maxdome elf Staffeln, bei iTunes und Sony acht. Mehr gibt's auf DVD.

"Lifjord - Der Freispruch": Ist am 5. Februar beim deutschen Pay-TV-Sender Sony Entertainment TV gestartet. 

"Familie Braun": Auf YouTube wird seit 5. Februar täglich eine neue Folge veröffentlicht. Im ZDF dann ab 12. Februar freitags in Doppelfolgen um 23 Uhr nach der "heute show" zu sehen und am 15. Februar um 0.15 Uhr alle Folgen am Stück.

"Eichwald, MdB": Gibt's bei iTunes, bei Netflix und in der ZDF-Mediathek. Und auf DVD.

Wer mir auf Twitter folgen möchte, kann das hier tun: @FrauClodette.