Noch nie stieg ein Mensch mit einem Ballon in eine so große Höhe, noch nie sprang ein Mensch aus 39 Kilometern mit einem Fallschirm ab und noch nie durchbrach ein Mensch im freien Fall die Schallmauer: Felix Baumgartner brach mit seinem Sprung aus der Stratosphäre gleich drei Rekorde - und Millionen Zuschauer sahen gebannt dabei zu. In Deutschland übertrug neben Servus TV der Nachrichtensender n-tv live - und erzielte damit echte Fabel-Quoten. Im Schnitt erreichte die über vierstündige Übertragung 2,24 Millionen Zuschauer, das entsprach beim Gesamtpublikum einem Marktanteil von 8,8 Prozent. Noch deutlich größer war das Interesse unter den jüngeren Zuschauern: 1,21 Millionen der Zuschauer waren zwischen 14 und 49 Jahren alt, der Marktanteil belief sich hier auf sensationelle 11,9 Prozent. Zum Vergleich: Der Senderschnitt beträgt sonst rund ein Prozent.

Und dabei handelt es sich wie erwähnt nur um die Durchschnittsquoten, beim Sprung selbst sahen sogar noch deutlich mehr Zuschauer zu. Den Sprung selbst sahen fast sieben Millionen Zuschauer. In der Zeit zwischen 20:10 Uhr und 20:15 Uhr lag die durchschnittliche Zahl bei 6,93 Millionen, der Marktanteil bei 19,4 Prozent. Zum Vergleich: Die 20 Uhr-"Tagesschau" hatte im Ersten 5,6 Millionen Zuschauer. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurde in der Spitze sogar ein Marktanteil von 27 Prozent erreicht. Darauf dürften n-tv-Geschäftsführer Hans Demmel und sein Team am Montag anstoßen. Ein Fabel-Rekord für den Kölner Nachrichtensender, der mit dem Erwerb der Rechte an der Live-Übertragung alles richtig gemacht hatte und letztlich noch zusätzlich davon profitierte, dass der Sprung an einem Sonntag und zu nahezu idealer Sendezeit übertragen werden konnte.

Größte Bedeutung hatte das Projekt "Red Bull Stratos" aber auch für Servus TV, dem Red Bull eigenen Fernsehsender aus Österreich, der dementsprechend dem Projekt von Haus aus nah stand. Hier liegen bislang nur die Durchschnittszahlen für die hier rund 9 Stunden und 40 Minuten lange XXL-Übertragung vor. In Deutschland waren im Schnitt 200.000 Zuschauer dabei, der Marktanteil belief sich auf 0,9 Prozent beim Gesamtpublikum und 1,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Normal sind für den Sender Marktanteile um 0,1 Prozent. In der Spitze erreichte Servus TV nach eigenen Angaben 770.000 Zuschauer über 12 Jahren - so die für deutsche Verhältnisse etwas eigentümliche Ausweisung.

Auch wenn n-tv für deutsche Zuschauer mit Abstand die erste Wahl war und dem Team um Hans Demmel Traumquoten bescherte, so kann auch Servus TV mit seinen in Deutschland sowie Österreich gemessenen Reichweiten höchst zufrieden sein. Nicht wenige Zuschauer dürften durch das Wagnis des Felix Baumgartner zum ersten Mal von dem Sender gehört haben. Der Red Bull-Haussender lieferte eine XXL-Berichterstattung in bester Qualität und schämt sich inzwischen auch nicht mehr für seine Nähe zum Getränkehersteller. Das war nicht immer so: Anfangs wollte man - aus ehrenwertem Anspruch heraus - jede Nähe und Nennung als "Red Bull-Sender" vermeiden. Doch statt sich für eine zweistündige Talksendung zum Turiner Grabtuch zu feiern, setzt der Sender aus Salzburg inzwischen - vom Markt gezwungen - auch auf publikumswirksamere Programme, wie etwa die DEL. In diesen offeneren Kurs passt auch der Event vom Sonntag.

Weitere Zuschauer haben das Ereignis zudem nicht im Fernsehen, sondern im Internet verfolgt. Neben Servus TV, das zeitweise über 154.000 Zuschauer gleichzeitig im Live-Stream zählte, hat auch YouTube das Ereignis live gestreamt - und erreichte damit weltweit über acht Millionen Zuschauer gleichzeitig. Auch das war ein neuer Rekord.