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Der Primetime-Verlauf: Wenig rosige Aussichten für "Charité"

Mit einem 2:2 hat der FC Bayern München am Dienstagabend in London seine Chancen auf ein Weiterkommen ins Halbfinale der UEFA Champions League gewahrt. Wie viele Menschen das Fußballspiel, das um 21 Uhr deutscher Zeit startete, angeschaut haben, ist nicht überliefert, da Prime Video ja nicht an der klassischen Messung Teil nimmt. Mit Blick auf die Kurven-Entwicklung der großen Privatsender ist aber auffallend, dass fast alle großen Vollprogramme nach 20:15 Uhr – und teils richtig erheblich – Publikum abgaben.



Bei RTL etwa hielt die "Sonderlage"-Wiederholung das "GZSZ"-Publikum nicht, eine Trump-Doku gab im ZDF nach, Vox baute in den ersten Minuten von "Herz an Bord" wesentlich ab, Sat.1 hielt nicht alle bei "The Irrational" und ganz besonders tief war der Fall zu Beginn der neuen "Charité"-Staffel. Die Serie, die nun in der Zukunft spielt, überzeugte das Publikum offensichtlich gar nicht. Nicht nur direkt um 20:15 Uhr ging die Kurve in Richtung Keller, auch während der kompletten ersten und zudem während weiter Teile der zweiten Folge gingen Zuschauerinnen und Zuschauer verloren.

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Nach 20:15 Uhr zulegen konnte unter anderem nur ProSieben. Hier holte die Spielshow mit Joko und Klaas, die gegen ihren Sender antraten, fortlaufend neue Fans. Ein Kabel-Eins-Film legte zwar direkt nach 20:15 Uhr zu, gab dann aber auch schnell wieder Publikum ab. RTlzwei steigerte sich mit "Hartz Rot Gold" in den ersten Primetime-Minuten.

Der Primetime-Verlauf: "Brisant"-Endspurt

Schon gegen 17:50 Uhr und somit etwas früher als üblich endete am Dienstag das ZDF-Magazin "Hallo Deutschland". Dieses machte Platz für Vorberichte einer Fußballübertragung – diese Abweichung vom regulären Programmablauf half dem Ersten. "Brisant" gewann insbesondere in seiner Schlussphase sehr viele Zuschauerinnen und Zuschauer hinzu. Auch "Wer weiß denn sowas?" befand sich danach in beachtlicher Form – und wies eine ansteigende Reichweiten-Kurve vor. 

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Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.

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Werbe-Ranking: P&G weiter sehr aktiv

Schon in den vergangenen Tagen waren gleich mehrere Produkte/Kampagnen aus dem Hause Procter&Gamble in den XRP-Top15 vertreten. Auch am Dienstag war das der Fall. Lenor führte die Liste auch diesmal an, Always hielt sich auf dem elften Platz. Während Febreze allerdings aus dem Ranking fiel, schaffte es die Marke Braun mit etwas mehr als 52 Punkten auf Rang 14. 73 Spots wurden für Braun gebucht – somit landete man knapp vor der aktuellen Pfando-Kampagne, die allerdings eher in der Sparte läuft, weshalb für ebenfalls rund 52 Punkte auch nahezu 280 Buchungen nötig waren. 

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.