
Wenn man der Branche vor drei Jahren gesagt hätte, dass dies so stattfindet, wären Kopfschütteln und offene Münder garantiert gewesen. Allabendlich knabbern wir also so fünf, sechs, machmal gar zehn Prozent vom Kuchen ab. Keiner hätte das geglaubt. Wir bei Tele 5 können sogar hoffnungsvoll davon ausgehen, im nächsten Jahr mit unserem Tun Geld zu verdienen. Das wäre der schnellste "Break Even" der Branche.
Und wissen Sie was? Das macht uns froh. Gar nicht so selten trifft man im Privatfernsehen den Sarkasmus als systemimmanentes Gehabe und hie und da ist bei Manchem eine innere Distanz zum eigenen Tun zu konstatieren. Warum eigentlich? Fernsehen ist das Leitmedium der Vergangenheit, der Gegenwart und der absehbaren Zukunft. Nichts ist so schnell so massenwirksam für Massenkommunikation. Nichts bindet mehr Menschen zeitgleich seit Jahrzehnten, verlässlich, nachvollziehbar und durchforscht. Und das wird so bleiben.
Mit einer guten Idee und viel Leidenschaft haben es die Newcomer geschafft, Ihren Platz zu finden. Nur diese Leidenschaft wird es sein, die dem Fernsehen für sehr, sehr lange Zeit seinen Stellenwert als Nummer 1 aller Medien erhalten kann.
Trotz aller Probleme, teils schlechten öffentlichen Darstellungen und ein bisschen Selbstvergessenheit sind es gerade Sender wie die, die den USD 2008 bestreiten, die für ein neues Erfolgsmodell stehen. Wir haben gezeigt, was mit Freiheit im Denken und Handeln zu schaffen ist.
Aber wir waren klein, wir sind klein und werden es in der üblichen Marktoptik auch bleiben. Deswegen sollte es zum Selbstverständnis der Branche gehören, wieder über die alte Telemesse nachzudenken. Wir sind die Showbranche. Wir können Show, wir lieben Show und wir sollten als erste aller Branchen eine gemeinsame Messe hinbekommen.
Unsere Kunden und Agenturen wollen das. Wir Independents wollen das. Und die Großen sollten das wollen. Es wäre ein sehr klares Zeichen, wie wir uns selbst verstehen und wie wir im intramedialen Vergleich unsere überragenden Stärken präsentieren und ausspielen.
Am Schluss möchte ich mich für die sehr vielen sehr schönen Zuschriften zur letzten Kolumne bedanken.
Schönes Wochenende.
Grübelt, denkt, zweifelt, spinnt, träumt und visioniert. Aber bitte mit Mut, Zuversicht und Lautstärke. Tanzt, tanzt, vor allem aus der Reihe!
Ahoi!
Diese Woche in Dur
- Henryk M.Broders Essay im Spiegel (aus der Seele)
- FA- und SZ (unverzichtbar)
- Tele 5 – Präsentation auf dem USD (ich kenn sie schon)
- Neues Wiesn-Outfit meiner Liebsten
- Oliver Kahn
- 37 Grad im ZDF (bester Openingtrailer im dt.Fernsehen)
- Switch reloaded auf ProSieben (genial)
- Elektrosmog am Schlafplatz (Hölle)
- Medienterror wg. Gustav (der dann ein Gustavchen war)