US-Update: ABC jagt CNN-Star ab, falsche Bunnys in Kinder-TV
ABC hat einen Personal-Coup gelandet und die langjährige Star-Reporterin von CNN verpflichtet. Unterdessen unterlief einem amerikanischen Kabel-Anbieter eine delikate Panne: Er zeigte versehentlich Playboy-TV-Spots auf zwei Kinderkanälen. Bei FOX freut man sich über Lady Gaga als Gaststar und muss einen Sitcom-Flop verschmerzen. Noch viel größere Probleme hat NBC...
ABC hat einen Personal-Coup gelandet und CNN einen der bekanntesten Köpfe abgejagt: Die langjährige Korrespondentin Christiane Amanpour, die auch mit einem eigenen Interview-Format beim internationalen CNN-Ableger zu sehen ist, übernimmt als Anchor das ABC-Format "This Week". Amanpour wechselt offiziell im August und wird dann auch in weiteren ABC-Formaten zu sehen sein. Amanpour war seit 1983 für CNN tätig. Bei ABC folgt sie auf George Stephanopoulos, der "Good Morning America" übernommen hat.
Die Sitcom "The Game", die The CW im vergangenen Jahr eingestellt hatte, feiert Wiederauferstehung: Der Kabelsender BET, der derzeit bereits Wiederholungen von "The Game" zeigt und damit gute Quoten einfährt, will neue Folgen produzieren lassen. Einen entsprechenden Vertrag hat BET mit Paramount geschlossen. Fraglich aber, ob man auch wieder alle Darsteller an Bord holen kann, nachdem diese nach dem Aus von "The Game" bereits in anderen Serien zu sehen sind.
NBC und Donald Trump graben das Original-"The Apprentice" wieder aus. Nachdem es in den letzten Jahren nur noch die Celebrity-Variante des Formats gab, soll es in diesem Herbst erstmals seit 2007 wieder eine Ausgabe mit "normalen" Kandidaten auf den Bildschirm schaffen. In der neuen Staffel sollen vor allem Kandidaten, die besonders unter den Folgen der Wirtschaftskrise zu leiden hatten, im Mittelpunkt stehen. Auch die Star-Variante von "The Apprentice" wird aber voraussichtlich im kommenden Jahr fortgesetzt.
The CW arbeitet an neuen Reality-Formaten, darunter eine Abwandlung des "Biggest Loser"-Konzepts. In "Shed to Wed" versuchen Paare vor der Hochzeit um die Wette abzunehmen. Ein weiteres Format ist "One Mass Dance". Darin werden Choreografen in drei verschiedene Städte geschickt, um dort mit Amateur-Tänzern einen Tanz-Flashmob auf die Beine zu stellen. Wann diese Formate zu sehen sein sollen, ist bislang noch unklar.
Das Datum für die Rückkehr von "Futurama" steht fest: Comedy Central wird die neue, 26 Folgen umfassende Staffel, ab dem 24. Juni um 22 Uhr ausstrahlen. FOX hatte die animierte Serie eigentlich nach fünf Staffeln abgesetzt, danach hatte Comedy Central die Serie übernommen. Einen Start-Termin gibt es auch für weitere Serien: HBO startet die dritte Staffel von "True Blood" am 13. Juni, "Weeds" kehrt bei Showtime am 16. August um 22 Uhr zurück. Direkt im Anschluss startet um 22:30 Uhr die erste Staffel von "The C Word". In der Serie geht es um eine Frau, bei der Krebs diagnostiziert wird.
Delikate Panne bei Time Warner Cable: Der US-Kabelanbieter hat in North Carolina ausgerechnet auf zwei Kanälen, die sich eigentlich an Kinder im Vorschulalter richten, rund zwei Stunden lang Vorschau-Clips auf den Playboy-Channel gezeigt. Grund angeblich: technisches Versagen. Time Warner Cable hat sich umgehend bei den Eltern entschuldigt. Dass es im klagefreudigen Amerika weitere Konsequenzen geben wird, ist aber nicht ausgeschlossen.
Mal wieder Neues von Conan O'Brien, der bis September nach seinem Aus bei NBC noch mit einem TV-Verbot belegt ist. Die freie Zeit nutzt O'Brien ab dem 12. April für eine Live-Tour durch 30 amerikanische Städte. Mit dabei ist auch sein Sidekick Andy Richter sowie die Band aus der "Tonight Show", alledings ohne Bandleader Max Weinberg. Die Show soll zur Hälfte aus Comedy und zur Hälfte aus Musik bestehen. Ob O'Brien ab September wirklich wie häufig spekuliert eine Late Night bei FOX übernehmen wird, steht unterdessen weiter nicht fest. Die Gespräche befinden sich noch immer in einem sehr frühen Stadium.
USA Network bestellt eine weitere neue Serie: Nach "Covert Affairs" hat der Kabelsender nun auch grünes Licht für "Facing Kate" gegeben. Sarah Shahi spielt darin eine ehemalige Top-Anwältin, die nach dem Tod ihres Vaters den Beruf wechselt und nun Mediatorin ist. Statt einem Klienten zum Sieg zu verhelfen, muss sie nun also Kompromisse suchen. Bestellt wurden elf Episoden, die zum 90-minütigen Pilotfilm hinzukommen. Wann die neue Serie zu sehen sein wird, ist noch nicht bekannt.
Lady Gaga wird der FOX-Serie "Glee" einen Besuch abstatten und in einer Folge einen Gastauftritt absolvieren, wie die Produzenten der Musical-Serie nun ankündigten. Schon kürzlich war bekanntgegeben worden, dass eine der kommenden Folgen eine Cover-Version eines Lady Gaga-Songs enthalten wird. Erfreulich für Fans ist auch diese Ankündigung: Die nächste Staffel wird womöglich nicht nur 22, sondern sogar 25 Folgen umfassen. Derzeit befinde man sich mit dem Sender in entsprechenden Gesprächen.
...und das hat sich bei den US-Quoten getan:
Enttäuschung bei FOX: Die neue Sitcom "Sons of Tucson" mit Tyler Labine blieb am Sonntagabend hinter den Erwartungen zurück. Die Auftakt-Folge sahen nur 4,51 Millionen Zuschauer, obwohl "Family Guy" zuvor 6,7 Millionen Zuschauer hatte. Auch der Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe fiel mit 5 Prozent zu schwach aus. "Family Guy" kam direkt davor auf 9 Prozent.
Bei NBC, das nach der Verbannung Jay Lenos aus der Primetime kommende Season fünf weitere Primetime-Sendeplätze füllen muss und daher dringend erfolgreiche Serien bräuchte, läuft es weiter nicht rund. Das dank der Bewerbung während Olympia ordentlich gestartete "Parenthood" hat inzwischen schwer zu kämpfen. In dieser Woche fiel die Zuschauerzahl auf unter 6 Millionen, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei 7 Prozent - für die teure Produktion zu wenig. "Mercy" erreichte am Mittwoch mit nur noch 5,6 Millionen Zuschauern und 5 Prozent Marktanteil einen Tiefstwert. "Chuck", das sich bislang recht ordentlich schlug, wollten in dieser Woche ebenfalls nur noch 5,8 Millionen Zuschauer sehen und auch "Trauma" ist mit 5,25 Millionen Zuschauern ein Flop. Mit Wehmut wird man wohl an die Olympischen Spiele zurückdenken, die den Sender für kurze Zeit von seinen Quotensorgen befreit haben - allerdings für einen dreistelligen Millionenverlust.
Mehr Glück hatten gleich mehrere Kabel-Sender: Bei FX legte "Justified" mit 4,16 Millionen Zuschauer den zweitbesten Serien-Start in der Geschichte des Senders hin. Nur "The Shield" startete einst besser. Auch bei den werberelevanten Zuschauern lag der Marktanteil mit 5 Prozent auf einem sehr guten Niveau. Bei Comedy Central startete "South Park" so gut wie seit 1999 nicht mehr in eine neue Staffel. 3,7 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge der 14. Staffel. Danach startete auch "Ugly Americans" gut. Bei HBO sahen 3,1 Millionen Zuschauer den Start der Mini-Serie "The Pacific". Später am Abend kamen noch einmal rund 900.000 bei einer Wiederholung dazu. Das sind für den Pay-TV-Sender gute Werte, allerdings war die SErie mit einem Budget von fast 200 Millionen Dollar auch äußerst teuer.