Deutschland im Sommer 2009 *
In der Sendung „Wer wird Millionär“ stellt Günther Jauch seinen Zuschauern die folgende Frage:
Wie heißt der ZDF-Chefredakteur
a)Hermann Bühlbecker b) Nikolaus Brender c) Ned Flanders oder d) Horst Schlämmer
Die Zuschauer hätten sicher auf Horst Schlämmer getippt.
Schauerstück
Wenige Monate später zelebrierten die „unusual suspects“, bestehend aus dem Entertainmentbüro „Schmier, Lapp & Koch“ in Zusammenarbeit mit dem „Provinztheater Lerchenberg“ und der Laienschar „Beck and friends“ einen Neuaufguss des wahrlich altbekannten Stücks:
„Koch schächte(r)t Brender“: in ihren Paraderollen als Bösewicht und stadtbekannter Ekelstrumpf Dr.Dr.Dr.Dr.Roland Koch, der grummelnd traurige Li-La-Launebär Dr.Dr.Dr. Kurt Beck, moderiert durch den in der Zwischenwelt versunkenen Intendanten, souffliert durch die handverlesene Begleittruppe der immer gleichen Mahner und Warner.
Dabei ist Folgendes NICHT passiert:
Ein Angriff auf die Pressefreiheit.
Ministerpräsident Beck ist enttäuscht und überrascht.
Das ZDF ist beschädigt.
Intendant Schächter ist beschädigt.
Nikolaus Brender ist beschädigt.
Teile des Verwaltungsrates sind zurückgetreten.
Vielmehr war es so wie immer; das „In-Stellung-bringen“, das Ankündigen, das Exekutieren, das Empören, das „weiter-so“. So war es, so wird es auch weiter sein. Jeder hat seine Rolle, die er nicht verlieren will. Es fehlten eigentlich nur noch im Chor der Aufgebrachten: Frau Ferres („Oh Gott, die arme Frau Brender“), Michel Friedmann („die Entscheidung trägt latent antisemitische Züge“) und Oliver Bierhoff („die Mannschaft hat entschieden, die nächsten Freundschaftsspiele abzusagen“).
(*Satire)
Leistung muss sich wieder lohnen
Ganz neu in diesen Tagen war eine Aussage meiner Lieblingskanzlerin. Sagt sie doch vor dem hohen Haus im Zusammenhang mit ihrem Rekordschuldenhaushalt und ihrer Wachstumsfetischierung den bleischweren Satz „Es kann gutgehen, oder auch nicht“.
Ob es beabsichtigt war, dass sie damit ihre Sicht auf ihre politische Grundhaltung freigibt, kann hier nicht erörtert werden. Dass sie aber von einem der obengenannten am Nasenring durch ihr eigenes Kabinett geführt wird, ist seit Freitag aber auch klar. Unsere neue hochbegabte, weil kinderlose Familienministerin Köhler ist dies geworden, weil sie wie der etwas weniger begabte Jung aus Hessen, dem Koch-Land, kommt.
Genauer gesagt ist sie Ende der Siebziger in Wiesbaden geschlüpft. Wäre dieser Vorgang jenseits der Rheinbrücke, die die Städte Mainz (s. Li-La-Launebär) und Wiesbaden (s. Ekelstrumpf) trennt, wäre Christina Köhler wahrscheinlich nicht mal Bundestagsabgeordnete, ganz sicher aber nicht Ministerin.
„Leistung muss sich wieder lohnen“, ein FDP-Mantra seit es Wirtschaftspolitik gibt, ist endgültig aus der Besetzung eines Ministeriums als Hauptkriterium ausgeschieden. Aber warum auch nicht: Männer leiten Frauenzeitschriften, Frauen leiten Männersender, die Nicht-Vertriebene Erika Steinbach leitet die Vertriebenen und die Montagsmaler waren auch immer dienstags.
Wenn es aber „gutgehen kann oder auch nicht“, ist das alles auch nicht so wichtig.
Sagte es wahrscheinlich auch Michael Schumacher, als er 1999 in Silverstone bei Tempo 250 in die Mauer krachte.
Wenn Sie, lieber Leser, Budgetverantwortung haben, empfehle ich bei der nächsten Präsentation diesen Satz mal gegenüber Ihrem Vorgesetzten. Ist schließlich ein Kanzlerwort.
Meine Kanzlerschaftambitionen habe ich an dieser Stelle des Öfteren ausgeführt.
Jetzt frage ich mich, ob Angela Merkel Tele 5 führen könnte.
Ich glaube nicht!
Grübelt, denkt, zweifelt, spinnt, träumt und visioniert. Aber bitte mit Mut, Zuversicht und Lautstärke. Tanzt,tanzt, vor allem aus der Reihe.
Diese Woche in Dur:
Mein neuer Adventskranz
Weihnachtsfilme
3 sat Zuschauerpreis (dank an Humax)
Mein Igel
...und in Moll:
Das Wort „Nestbeschmutzer“