BBC LogoDer Streit darüber, was ARD und ZDF in der digitalen Welt in Zukunft noch dürfen sollen, tobt seit Jahren. Die Privatsender wettern gegen digitale Kanäle und kostenlose Mediatheken, die Verlage jammern über kostenlose Nachrichtenangebote - und ARD und ZDF bedauern gleichzeitig die angeordnete Löschung von Tausenden Online-Seiten aufgrund der neuen Regelungen.

Der neu eingeführte und vor kurzem erstmals abgeschlossene 3-Stufen-Test brachte keine Entspannung, im Gegenteil: Für die Vertreter von Verlagen und Privatsendern war das teure und langwierige Verfahren nicht mehr als eine Farce, durch die sich die Sender durch ihre eigenen Aufsichtsgremien fast alles genehmigen ließen, was sie wollten. Die Fronten bleiben verhärtet, die Diskussionen werden auch nach den 3-Stufen-Tests weiter gehen - auch auf dem Medienforum@IFA, das "Die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks" sogar zum Thema des Eröffnungs-Panels erhoben hat, das am Montag, 6.9. um 11 Uhr im Anschluss an die Begrüßung durch Barbara Kisseler und Prof. Dr. Jutta Limbach stattfinden wird.

Um nicht nur die altbekannten Statements wiederzukäuen, soll Caroline Thomson, COO des britischen öffentlich-rechtlichen Senders BBC, neue Impulse einbringen. Im Rahmen einer Keynote wird sie die BBC-Strategie "Less is more" erläutern - sind Kooperation und deutlich stärkere Selbstbeschränkung ein Modell auch für ARD und ZDF? Im Anschluss legt RBB-Intendantin Dagmar Reim ihre Sicht der Dinge dar, gefolgt von Springers "Außenminister" Christoph Keese, der die ganze Situation noch einmal aus der Perspektive der Verlage darstellt.

Reim und Keese dürfen sich im Anschluss dann auch auf dem Diskussions-Panel zur Kongress-Eröffnung einen Schlagabtausch liefern. Unter der Leitung von Moderator Frank Thomsen diskutieren außerdem Dr. Tobias Schmidt, der als Bereichsleiter Medienpolitik der Mediengruppe RTL Deutschland die Sicht der Privatsender einbringt. Mitdiskutieren wird auch Stefan Aust, der als Mitgesellschafter von N24 ebenfalls im Wettbewerb mit ARD und ZDF steht. Ergänzt wird das Panel durch Sascha Lobo sowie Marc Jan Eumann, der seit kurzem Staatssekretär für Medien bei der neuen nordrhein-westfälischen Landesregierung ist.