Foto: Ingo Höhn"Weder Shakira noch Ricky Martin" vermeldete die "Neue Luzerner Zeitung" am Tag der Festivaleröffnung und vermeldet damit wenig Hoffnung auf internationalen Glanz und Glamour bei der UNICEF-Gala am Freitag im Rahmen des Festivals der Goldenen Rose. Wie ein Sprecher der Hilfsorganisation bestätigte, werden die beiden musikalischen UNICEF-Botschafter nicht in Luzern erscheinen - wie zuvor gemunkelt wurde.

Die Schlagzeile ist ein Stück weit symptomatisch für den Start in die Festivaltage in Luzern: Anders als 2005 wurde die Opening Ceremony des Festivals in diesem Jahr vom großen Saal des KKL ins kleinere Auditorium verlegt und - für die meisten Festivalgäste zugegebenerweise uninteressant - auch die große Politik hatte in diesem Jahr keine Zeit für den Auftakt zum Festival Rose d'Or. Vor gut hundert Festival-Gästen hob Festival-CEO Georges Luks (Foto unten) nach einer Einstimmung durch Highlights des vergangenen Jahres die erfolgreich gemeisterten Herausforderungen des Standortwechsels von Montreux nach Luzern hervor. Man habe bei dem Umzug "gute Erinnerungen für neue Erfahrungen" getauscht. Die lokale Politik zeigt sich von der Ansiedlung des Festivals in Luzern natürlich begeistert und heißt die diesjährigen Besucher ebenfalls willkommen.

Als thematisch spannendsten Schwerpunkt sieht Georges Luks den Conference-Tag am Freitag zum Thema Entertainment goes mobile. Ähnlich sieht die auch Swisscom Broadcast-CEO Giovanni Conti. Sein Unternehmen ist im fünften Jahr Hauptsponsor des Festivals der Goldenen Rose. Im Fernsehbereich habe er allein in diesen fünf Jahren einen erfreulich deutlichen Einstieg ins digitale Fernsehen bemerkt, wie er in Frankreich durch DVB-T und in Deutschland durch den deutlichen digitalen Programmausbau bei den Kabelnetzbetreibern zu verzeichnen sei.

Foto: Ingo HöhnDer nächste Schritt sei nun die digitale mobile Unterhaltung. Ein von ihm präsentiertes Handy zeigte gleich die Möglichkeiten und "Probleme" der neuen Technikwelt: Ein universelles Gerät, dass nicht mehr allein zur Kommunikation, sondern auch zur Unterhaltung eingesetzt werden kann, lasse ihn als Unternehmenschef natürlich künftig im Unwissen, ob seine Mitarbeiter nun gerade kommunizieren oder Unterhaltung konsumieren, so Conti. Antworten auf die Fragen, wie letzteres aussehen soll, verspricht dazu der Conference-Day am Freitag.

Nach kurzem Buffet und Umtrunk in der Panorama-Foyer des KKL zogen zumindest die meisten deutschen Teilnehmer des Eröffnungsabends weiter ins Hotel Schweizerhof, dem offiziellen Festivalhotel. Noch bevor dort aber die Bar de la Rose d'Or öffnet, stand am Dienstagabend im zeichen der Comedy: Knacki Deuser ist mit seinem "Nightwash" zu Ehren der 100. Sendung auch in diesem Jahr wieder beim Festival der Goldenen Rose dabei.
 
Foto: Ingo HöhnSpätestens er knackte dann schon durch sein herzhaft komisches WarmUp die etwas gemischte Stimmung im Vorfeld. Die Tatsache, dass wegen einer defekten Laminiermaschine am Dienstag noch keinerlei Festival-Pässe ausgeteilt werden konnten und alle Teilnehmer auf den nächsten Tag vertröstet wurden, war da schnell vergessen. In der Pause und im Anschluss an die beiden an diesem ersten Abend aufgezeichneten "Nightwash"-Sendungen u.a. mit Hennes Bender, Ingo Appelt und Ausbilder Schmidt wurde im Hotel Schweizerhof nicht nur bei Smalltalk noch bis in den späten Abend gefeiert.

Der Mittwoch bringt wenig Neuigkeiten: Abgesehen von dem Videokiosk, der das Sichten von Programmideen aus aller Welt ermöglicht, steht tagsüber nichts auf dem Festivalprogramm. Ausführliche Informationen zum Festival, den genauen Programmen des Conference-Day und Format-Day am Freitag und Samstag sowie bildliche Eindrücke aus Luzern liefern wir Ihnen am Mittwoch dennoch. Die heiße Phase des Festivals beginnt dann am Donnerstag.