Der Sieger steht fest: Bertelsmann

Am Offensichtlichsten für den Zuschauer sind logischerweise die Fernsehshows bei den Sendern RTL und VOX, die beide zur RTL Group gehören, an der wiederum Bertelsmann beteiligt ist. Zu eben dieser RTL Group gehört auch die Fernsehvermarktungs-Firma IP, die für den Werbezeitenverkauf zuständig ist. Und eine weitere Tochter, RTL Newmedia, kümmert sich zusammen mit der Deutschen Telekom um die 0137-Nummern für die Telefonabstimmungen in den Live-Shows. Auch die Lizenz-Vergabe für DSDS-Fanartikel gehört zu den Aufgaben von RTL Newsmedia.

Noch einmal zurück zu den Fernsehshows. Diese werden produziert von Grundy Light Entertaiment, einer Tochter von Fremantle Media. Fremantle besitzt übrigens die Rechte am Originalformat "Pop Idol" und hat diese auch schon in mehrere andere Länder verkauft. Vom Erfolg profitiert: Bertelsmann, der Besitzer von Fremantle.

Über die Beteiligung am Random House Verlag, der das Dieter Bohlen Buch herausgibt, verdient Bertelsmann auch an den Buchverkäufen, die durch die momentan enorm hohe TV-Präsenz des Pop-Veteran noch einmal angeschoben wurden. Die Bertelsmann-eigene Plattenfirma BMG (Bertelsmann Music Group), geführt von "Superstar"-Jury-Mitglied Thomas Stein, produziert neben Dieters Platten auch die CDs der Superstars.

Damit diese auch gekauft werden, kümmern sich weitere Tochterunternehmen von Bertelmann um die Promotion und Pressearbeit. So erstellt die Medienfabrik Gütersloh das offizielle "Deutschland sucht den Superstar"-Magazin, welches dann von Mohn Media Mohndruck gedruckt wird.

Während dies die jüngeren Zuschauer locken soll, wird die ältere Zielgruppe über andere Publikationen auf "Superstar"-Kurs gebracht: Der "Stern" wird vom Gruner&Jahr-Verlag herausgegeben, an dem Bertelsmann beteiligt ist. Und da GJ auch an der Norddeutschen Verlagsgesellschaft beteiligt ist, verwundert es auch kaum, dass sich in der Promo-Illustrierten "Gala" ebenfalls berichte zur Show finden.

Was den Branchen-Kenner nicht verwundert, öffnet dem Otto-Normal-Zuschauer vielleicht die Augen und erklärt ein Stück weit das Gefühl, man werde von allen Seiten auf "Deutschland sucht den Superstar" getrimmt.