Foto: PremiereWer zum Wochenende seinen Videorekorder progammieren will, um als Premiere-Abonnent eine Sendung bei den Kanälen Discovery Channel oder oder Animal Planet aufzuzeichnen, dürfte derzeit noch ein Problem bekommen. Am 1. Mai um 6 Uhr morgens - dem Ende des letzten Programmtages im April - endet bei beiden Sendern der Programmvorlauf, den der elekotronische Programmführer anzeigt. Schaut man sich den Programmvorlauf auf der Internetseite des Bezahlanbieters Premiere an, über den die beiden Sender neben zwei weiteren Discovery-Angeboten exklusiv verbreitet werden, sieht es ähnlich aus. Bei Premiere heißt es, die Daten seien unterwegs und würden zeitnah ins System eingepflegt.

Bereits seit mehreren Wochen ist bekannt, dass die Verträge zwischen Premiere und Discovery für die beiden Sender auslaufen. Derzeit befindet man sich in Verhandlungen über eine Fortführung. Auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de versichert man bei Discovery Networks, dass die Angebote Discovery Channel und Animal Planet auch über den 1. Mai hinaus über Premiere zu empfangen sein werden. Die Frage ist allerdings: Wie lange? Bei Premiere heißt es, die Verbreitung sei derzeit für die kommenden zwei Wochen sichergestellt. Wie es danach mit Discovery Channel und Animal Planet weitergehe, werde sich zeigen.
 

 
Beide Unternehmen bestätigen derzeit, miteinander in Verhandlungen zu stehen. Zu den konkreten Umständen äußert man sich jedoch nicht. Eine Einigung auf einen neuen Verbreitungsvertrag fällt - so macht es den Anschein - schwer. So könnten unterschiedliche Auffassungen - und damit eine finanzielle Bewertung - über den Stellenwert der Exklusivität der Inhalte der Premium-Marke Discovery eine Rolle spielen.
 
Längst ist das Unternehmen mit seinen Inhalten auch im frei empfangbaren Fernsehen präsent. So zum Beispiel mit dem eigenen Sender Dmax und einer wöchentlichen Sendung bei Kabel eins. Ihre Erstausstrahlung erleben die Sendungen, die auch im Premiere-Paket zu sehen sind, jedoch im Bezahlfernsehen. Bei Premiere allerdings stehen die Zeichen derzeit auf einen Strategiewechsel, bei dem der Exklusivität der Inhalte nicht mehr unter allen Umständen die Priorität eingeräumt wird, wie es bislang der Fall war.

Nicht  betroffen von den Verhandlungen sind derzeit die Sender Discovery Geschichte und Discovery HD, deren Verträge noch bis ins kommende Jahr hinein laufen. Fraglich ist die Zukunft jedoch langfristig auch hier. Schließlich wird Premiere zum Sommer mit Spiegel Geschichte einen weiteren Kanal rund um historische Ereignisse in sein Sortiment aufnehmen, dessen inhaltlicher Fokus nicht nur dem von Discovery Geschichte recht nahe kommt, sondern der sich zum Teil mit Produktionen aus dem Hause Spiegel TV aus den gleichen Content-Quellen speist, aus der Discovery sein Programm unter anderem lange bestückt hat.

Nach allem, was im Augenblick über das künftige Sortiment von Premiere, wo man demnächst in den Basispaketen auf Exklusivität der Sender als Voraussetzung für die Verbreitung verzichten wird, bekannt ist, dürfte eine Ko-Existenz beider Angebote auf der Premiere-Plattform denkbar sein. Ein wichtiger Verhandlungspunkt jedoch dürfte dann auch hier sein, ob Discovery Geschichte als exklusives Angebot in das Sortiment aufgenommen wird - und was Premiere sich diese Exklusivität dann unter Umständen kosten lassen will.