Logo: AstraAb dem kommenden Herbst strahlt die Mediengruppe RTL Deutschland ihre Programme RTL und Vox zusätzlich zur regulären Verbreitung auch über die neue Astra-Plattform HD+ im hochauflösenden HD-Standard aus. Die Programme werden im MPEG4-Format codiert und verschlüsselt im Standard 1080i übertragen.

Um die HD-Programme empfangen zu können ist neben einem HD-fähigen Fernseher auch ein spezieller Receiver notwendig, der ab Herbst verfügbar sein soll. Da die Programme verschlüsselt sind, wird zudem eine Smartcard benötigt, die gemeinsam mit dem Receiver erworben werden kann. Welche wiederkehrenden Kosten mit dem Empfang über HD+ verbunden sein werden, ist derzeit allerdings noch nicht bekannt.
 
Seitens des Astra-Unternehmens heißt es aber auf DWDL.de-Nachfrage, dass den Zuschauern vor der Erhebung regelmäßiger Entgelte ausgiebig Zeit zum Testen des neuen Angebots gegeben werden solle. Wilfried Urner, Geschäftsführer der neuen HD Plus GmbH, wurde im Interview mit "Digitalfernsehen.de" noch etwas deutlicher: "Selbstverständlich wird das HD+ Angebot ab einem gewissen Zeitpunkt nicht ganz kostenlos sein (...) Aber glauben Sie mir, es wird ein interessantes Angebot für den Endkunden sein." Details will man im Spätsommer vorstellen.
 
 
 
 
Die Markteinführung von HD+ ist dann für den Spätherbst geplant. Kurz vorher sollen die Details zum Produkt bekannt gegeben werden. RTL und Vox sind die ersten Sender, die über die neue Plattform verbreitet werden. Gespräche mit weiteren Programmanbietern sollen aufgenommen werden. Die Verbreitung des frei empfangbaren digitalen und analogen PAL-Signals über Astra ist von der Etablierung von HD+ vorerst nicht betroffen. Somit handelt es sich um ein zusätzliches neues Angebot.

Über die neuen HD-Kanäle von RTL und Vox, auf denen das gleiche Programm zu sehen sein wird, wie auf den anderen Verbreitungswegen, sollen zunächst Programmhighlights wie Spielfilme und Serien in echtem HD ausgestrahlt werden. Der Anteil an nativen HD-Material - Inhalten also, die bereits in diesem Standard erstellt und nicht erst nachträglich optimiert wurden - solle über die kommenden Jahre kontinuierlich ausgebaut werden.

"Wir glauben, dass HD ein Mehrwert ist, in dessen Genuss viele Zuschauer gerne kommen wollen. Daher investiert die Mediengruppe RTL trotz wirtschaftlich angespannter Zeiten in dieses Projekt, um dadurch Fernsehen für die Zuschauer und damit auch für die Werbekunden noch attraktiver zu machen", sagte Andre Prahl, Mitglied der Geschäftsleitung der CBC, die für die Programmverbreitung der RTL-Gruppe verantwortlich zeichnet.

Ob sich auch die ProSiebenSat.1 Media AG mit HD+ im Gespräch befindet ist derzeit nicht bekannt. Dort hat man sich Anfang vergangenen Jahres vorerst von der HD-Ausstrahlung seiner Sender Sat.1 und ProSieben verabschiedet. Zu einem möglichen Engagement bei HD+ befragt heißt es am Freitag bei ProSiebenSat.1: "Aufgrund der gewachsenen Nachfrage der Zuschauer nach HD-Angeboten und der inzwischen deutlich verbesserten Angebotssituation HD-fähiger Receiver im Markt will die ProSiebenSat.1-Group wird ihr HDTV-Engagement mit der Ausstrahlung der Free-TV-Sender in hochauflösender Qualität in 2010 wieder aufnehmen, sobald die Rahmenbedingungen dafür stehen. Dazu stehen wir derzeit in Verhandlungen mit verschiedenen Plattformen und Netzbetreibern."
 
Technologisch sei die ProSiebenSat.1-Gruppe unter anderem durch das neue Play-Out-Center schon heute "ready für HD". Eine zukünftige Ausstrahlung würde wie schon bis 2008 in der besseren Qualität 1080i erfolgen. ARD und ZDF wollen Ende dieses Jahres mit dem HD-Betrieb zusätzlich zur regulären Ausstrahlung beginnen.