Nicht nur im Fernsehen gibt es einen Trend zu "True-Crime", also Geschichten über wahre Kriminalfälle, auch im Print-Bereich landete Gruner + Jahr mit der Einführung von "Stern Crime" Mitte vergangenen Jahres einen der größeren Erfolge der letzten Jahre. 80.000 Exemplare verkauft G+J inzwischen regelmäßig, darunter 10.000 an Abonnenten. Bei den Lead-Awards wurde "Stern Crime" als "Newcomer-Magazin des Jahres" ausgezeichnet. Dass man angesichts dessen nicht ewig allein auf weiter Flur bleiben würde, war in einer Branche, die nun wirklich nicht arm an Me-Too-Produkten ist, abzusehen.

Ein Stück vom Kuchen in diesem Segment will nun der Livingston-Verlag abhaben. Für den 2. Dezember wurde der Start von "National Crime" angekündigt, das sich nicht nur vom Namen her, sondern auch inhaltlich an "Stern Crime" anlehnt. Auch der Verkaufspreis ist mit 4,80 Euro gleich hoch. Bei Gruner + Jahr hält man das für zu viel der Ähnlichkeit, spricht von einer dreisten Kopie und hat vor dem Landgericht Hamburg nun eine Einstweilige Verfügung erwirkt, die dem Verlag sowohl die Bewerbung als auch die Auslieferung an den Handel untersagt.

Alexander Schwerin, Publisher News, erklärt dazu: "Gruner + Jahr steht als moderner Verlag für Innovationen. Mit einzigartigen Zeitschriftenkonzepten eröffnet G+J immer wieder Segmente, so auch mit 'Stern Crime'. Seit rund anderthalb Jahren schreibt das Magazin eine Print-Erfolgsgeschichte und wurde zahlreich ausgezeichnet. Der vom Livingston-Verlag angekündigte Titel ‚National Crime‘ ist eine Kopie von 'Stern Crime' – optisch, thematisch und in der Preisgestaltung. Gegen derart dreiste Kopisten schützen wir uns."