Klaus-Peter SchulzAls die ProSiebenSat.1-Vorstände Klaus-Peter Schulz (Bild) und Patrick Tillieux im vergangenen Jahr den Konzern verlassen haben, bekamen sie von ihrem bisherigen Arbeitgeber noch eine stolze Summe überwiesen. Das geht, wie die "Süddeutsche Zeitung" als erste berichtete, aus dem jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht 2009 der ProSiebenSat.1 Media AG hervor. Dort heißt es kurz und knapp: "Im Laufe des Geschäftsjahres ausgeschiedene Vorstandsmitglieder erhielten nach ihrem Ausscheiden 4,8 Mio Euro (Vorjahr: 2,0 Mio Euro) an Vergütungen".

Wie genau sich die Zahlungen auf die ausgeschiedenen Manager aufteilen, geht aus dem Bericht nicht hervor. Zum Vergleich: An regulären Vergütungen wurden an die sechs Vorstandsmitglieder und den Vorstandsvorsitzenden Thomas Ebeling im vergangenen Jahr insgesamt rund 5,7 Millionen Euro gezahlt. Auf Konzernchef Ebeling, der seit März 2009 für das Unternehmen arbeitet, entfallen davon für zehn Monate des Jahres rund 1,9 Millionen Euro. Der deutsche Fernsehvorstand Andreas Bartl erhielt für das Jahr 2009 insgesamt etwas mehr als 900.000 Euro.
 

 
Die Vorstände Schulz und Tillieux waren aus unterschiedlichen Gründen aus dem Unternehmen ausgeschieden. Schulz, der für das Marketing zuständig war, verließ den Konzern bereits nach weniger als einem Jahr im vergangenen Sommer wegen unterschiedlicher Auffassungen. Tillieux kam aus der SBS, die ProSiebenSat.1 im Jahr 2007 übernommen hat. Der ehemalige SBS-Chef kümmerte sich schließlich um das operative Geschäft bei ProSiebenSat.1 und verließ das Unternehmen Ende 2009 einvernehmlich.