Die ARD hat einen ihrer bekanntesten und treusten Journalisten verloren. Klaus Bednarz ist am Dienstagabend in Schwerin gestorben, das bestätigte der WDR inzwischen. Er wurde 72 Jahre alt. Bednarz war als erster Korrespondent für die ARD in Warschau im Einsatz und gründete das dortige Studio. Später leitete er auch das ARD-Büro in Moskau. Während dieser Zeit soll der Journalist von der DDR-Staatssicherheit ausspioniert worden sein, das berichtete der "Stern" bereits 2007. Zwischen 1983 und 2001 moderierte er für den WDR das Polit-Magazin "Monitor" und leitete die Redaktion, als Gesicht der Sendung prägte er das Format wie kein Zweiter.
Nach seiner Zeit bei "Monitor" arbeitete Bednarz als WDR-Chefreporter und ARD-Sonderkorrespondent, 2007 ging er schließlich in Rente. Für seine Arbeit erhielt Bednarz unter anderem den Adolf-Grimme-Preis, die Carl-von-Ossietzky-Medaille, die Goldenen Kamera, den CIVIS-Medienpreis für Integration und den Umwelt-Medienpreis der Deutschen Umwelthilfe. WDR-Intendant Tom Buhrow würdigte ihn als einen der "bedeutendsten deutschen Fernsehjournalisten". Buhrow weiter: "Klaus Bednarz war ein unbeugsamer Fürsprecher für Mensch und Umwelt. Er war Vorbild für kritischen, unerschrockenen Journalismus. Unter seiner Leitung entwickelte sich 'Monitor' zu einem Magazin, das auf dem Gebiet des investigativen Journalismus Herausragendes und Richtungsweisendes geleistet hat und leistet."
Klaus Bednarz war "mit Leib, Seele und messerscharfem Verstand Journalist - und ein feiner Mensch", sagt Buhrow. WDR-Chefredakteurin Sonia Seymour Mikich, an die Bednarz 2002 die "Monitor"-Leitung abgab, spricht von einer "Stimme, die fehlen wird". Seymour Mikich: "Klaus Bednarz war ein Anker für alle, die sich für Menschenrechte, Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen. Für ihn nie nur Beiwerk oder Sonntagsrede."