Woche für Woche befragt das Medienmagazin DWDL.de in der Republik unterschiedlichste Zielgruppen nach ihrem Fernsehkonsum. Von der Studentin bis zum Rentner, vom Bankangestellten bis zur Hausfrau. Wir wollen wissen: Wie nutzt Deutschland das Medium TV? Ab sofort wöchentlich, immer mittwochs beim Medienmagazin DWDL.de. In der ersten Woche sprachen wir mit Gabi Schäfer, 52, Hausfrau aus Düsseldorf...
Frau Schäfer, wann haben Sie zuletzt fern gesehen? Und was haben Sie gesehen?
Gestern Abend. Den Jauch, zusammen mit meinem Mann und noch ein Stück von „Einsatz in 4 Wänden“, aber mein Mann hat dann umgeschaltet.
Hat er bei Ihnen die Fernbedienung in der Hand?
(lacht) Abends vielleicht. Meine Serien kann ich ja ohne ihn schauen, da ist er meistens noch nicht zu Hause.
Welche Serien sind das?
„Unter uns“ bei RTL. Und „Verbotene Liebe“, aber noch nicht so lange. Das hat sich früher immer überschnitten. In letzter Zeit passt das ganz gut.
Fernsehen ist für Sie also so eine Art Feierabend-Medium?
Wenn ich bei meinen Serien mal die Füße hochlegen kann, dann hab ich Feierabend ja. Das ist dann meine Stunde Auszeit. Und wenn wir zuhause sind, läuft abends der Fernseher.
Schauen Sie tagsüber dann nicht fern?
Selten. Haus und Garten machen mehr Arbeit als man oder mein Mann glauben will. Das „Einsatz in vier Wänden“ gibt’s ja leider nicht mehr, also das halbstündige. Manchmal am Vormittag „Volle Kanne“ im Zweiten oder wenn wichtige Nachrichten im Radio kommen. Dann schalte ich mittags mal bei „Punkt 12“ rein.
Was spricht Sie denn im TV besonders an? Haben Sie Lieblingssendungen?
Es gibt ja kaum noch schöne Familienserien. Das ist schon schade. Stattdessen nur „CSI“ hier und dort. Nichts gegen Krimis, aber da bin ich altmodisch. Ansonsten gebe ich zu: Am Sonntagabend schauen wir manchmal die Pilcher im ZDF. Wenn bei RTL oder ProSieben nichts kommt. Und ich schau auch gerne Tine Wittler. Anpacken und etwas geschafft bekommen. Das ist doch schön zu sehen und manchmal kann man sich etwas abschauen.
Würden Sie sagen, dass das Fernsehen das wichtigste Medium für Sie ist?
Morgens kommen bei uns zwei Zeitungen, aber davon abgesehen ganz bestimmt. Der Fernseher läuft eigentlich jeden Abend. Und selbst wenn wir nicht zu Hause sind abends, dann schaut mein Mann wenn wir nach Hause kommen, immer nochmal den Videotext durch. Unser Sohn lästert immer darüber. Aber was ihm das Internet ist, ist meinem Mann der Videotext (lacht).
Welche Rolle spielt denn das Internet für Sie?
Seit ein paar Jahren steht bei uns oben so ein iMac, mit dem ich mal nach eMails von Familie oder Freunden schaue. Mein Sohn hat mir auch Skype eingerichtet. Er hat uns auch mal gezeigt, wie man im Internet verpasste Sendungen noch einmal sehen kann. Ist bei uns nur etwas unpraktisch, weil es immer nur einer vor dem Schreibtisch schauen kann.
Nutzen Sie eigentlich eine TV-Programmzeitschrift?
Ja, „TV Digital“. Früher war es die „Funk Uhr“ aber seit wir über Unitymedia ganz viele Sender empfangen, haben wir gewechselt. Übersichtlicher ist es nicht gerade.
Wie oft zappen Sie sich denn durch die vielen Kanäle?
Ich überhaupt nicht. Und ich glaube mein Mann auch nicht so oft. Ich glaube ja sowas ist nur was für Menschen, die zu viel Zeit haben. Wer soll denn all das gucken? Wenn wir abends fernsehen, dann bleiben wir schnell irgendwo hängen.