Wie haben Sie den Moment empfunden, als die letzte Szene im Kasten war?

Die letzte Szene, die wir drehten, ist auch die letzte Szene in der Serie. (wird für einen Moment still) Das war schon krass. Ein sehr großer Moment. Sehr besonders, sehr speziell.

Vielleicht doch nochmal eine Staffel?

Es kann tatsächlich sein, dass wir in drei Jahren nochmal acht Folgen machen möchten oder gar einen Film, in dem wir Danni vielleicht zur Börse schicken. Das Ende bedeutet nicht zwangsläufig, dass ich das Kostüm zum letzten Mal getragen habe. Aber in dieser Tradition, wie das in den letzten fünf Jahren kontinuierlich gelaufen ist, wird die Serie sicher nicht wiederkehren.

Geht damit auch ein kompletter Abschied vom Serien-Genre einher?

Diese Entscheidung steht und fällt mit der Geschichte und der Rolle. Es kann schon sein, dass mir nochmal eine gute Serie begegnen wird. Serie ist ein schönes Format, weil man so viel ausprobieren kann…

und Geschichten über einen langen Zeitraum erzählen kann. Wenn man's denn möchte.

Genau das ist es, was ich liebe. Das sagen auch fast alle amerikanischen Schauspieler.

Wieso sagen das eigentlich so wenige deutsche Schauspieler?

Weiß ich nicht. Die sind bescheuert! Die Serie ist eine echte Königsdisziplin, nach der ich mir die Finger lecke. Auch die Komödie ist in Deutschland ja verpönt, was ich sehr schade finde.

Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass Sie Sat.1 mit Ihrer Entscheidung gewissermaßen ins Unglück stürzen? Nach dem "Letzten Bullen", der damals zusammen mit "Danni Lowinski" gestartet ist, kam im Serienbereich nicht mehr viel nach.

Da überschätzen Sie meinen Einfluss. Die muss sich schon der Sender machen. (lacht) Der "Bulle" und "Danni Lowinski" waren damals aber echte Glücksfälle. Obwohl die Serien eigentlich gänzlich verschieden sind, haben sie sich doch wunderbar ergänzt.

Trotzdem fällt auf, dass auch auf anderen Sendern nicht so viel Unverwechselbares nachgekommen ist.

Ganz so sehe ich das nicht. Es muss eben alles stimmen, vom Cast über den Regisseur bis hin zum Spirit. Das ist selten. Es passiert auch nicht oft, dass man einen wirklich guten Film sieht. Aber nehmen Sie den "Tatortreiniger". Das ist ein tolles serielles Format, auch "Weissensee" ist gelungen. Gute Serien sind übrigens auch in Amerika selten. Wir bekommen in Deutschland doch immer nur die Premium-Produkte zu sehen. Den ganzen Schrott kriegen wir nicht serviert. Serie ist Schwerstarbeit und wenn ich ein Erfolgsrezept dafür hätte, wäre ich wahrscheinlich Milliardär. Insgesamt haben die Amerikaner eine etwas andere Herangehensweise als wir in Deutschland. Da sind sich einige Sender im Klaren darüber, dass sich manche Serien anders finanzieren als nur über Quoten. Prestige spielt eine wichtige Rolle. Hier sind uns die Amis mal wieder zwei Schritte voraus.

Frau Frier, vielen Dank für das Gespräch.