Grafik: DWDL.deUngebremst abwärts geht es derzeit für das ZDF. Nachdem der Mainzer Sender bereits im April bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern den schlechtesten Marktanteil hinnehmen musste, gab es im Mai sogar noch einen weiteren Rückgang um deutliche 0,5 Prozent. Damit reichte es diesmal nur noch zu traurigen 5,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.

Das ZDF lag somit deutlich hinter Vox und RTL II und gleichauf mit kabel eins. Immerhin beim Ersten, das im April ebenfalls auf einen neuen Tiefstwert bei den 14- bis 49-Jährigen gefallen war, hat sich die Lage etwas entspannt: 0,5 Prozentpunkte ging es auf 7,6 Prozent hinauf - berauschend ist dieser Wert aber sicher auch nicht.

Für ARD und ZDF stellt sich das Problem der "Überalterung" derzeit somit stärker denn je - trotz aller Beteuerungen der letzten Jahre, die "Verjüngung" im Auge zu behalten. Das Argument, man mache ein Programm für alle und nicht nur jüngere Zuschauer, zieht auch nicht wirklich - schließlich wird ein großer Teil der Bevölkerung eben nicht mehr angesprochen. Davon, dass die heute Jüngeren auch die Älteren von morgen sind und sich damit ein erhebliches Problem für die Zukunft abzeichnet ganz zu schweigen.


Selbst beim Gesamtpublikum läuft es zudem für ARD und ZDF derzeit nicht gerade optimal, auch wenn das ZDF hier immerhin weitere Verluste verhindern konnte. Mit 12,1 Prozent Monatsmarktanteil dürfte man aber angesichts der Tatsache, dass das ZDF im Jahresschnitt noch nie unter 13 Prozent lag, dennoch alles andere als zufrieden sein. Auch bei der ARD sieht es nicht unbedingt rosig aus: Das Erste büßte 0,1 Prozentpunkt ein und kam damit auf 13 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. Die Marktführung beim Gesamtpublikum ist damit in akuter Gefahr - denn RTL ist mit 12,9 Prozent Marktanteil so nah wie lange nicht.

Die Lage bei RTL, Sat.1 und ProSieben 

Doch auch bei RTL ist nicht alles Gold was glänzt: Die Marktführung in der Zielgruppe war den Kölnern natürlich nicht zu nehmen, doch im Vergleich zum Vormonat ging es immerhin 0,4 Prozentpunkte bergab. Das gleiche Bild ergibt sich auch beim Vergleich mit dem Vorjahresmonat. Dennoch: Der Vorsprung vor dem zweitplatzierten ProSieben beträgt immernoch über vier Prozentpunkte. Denn auch ProSieben büßte im Vergleich zum April 0,2 Prozentpunkte ein und kam auf 12,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Damit liegt der Sender aber im grünen Bereich: 12 Prozent Marktanteil hatte ProSiebenSat.1-Chef de Posch als Zielwert ausgegeben.

Das gleiche Ziel gilt eigentlich auch für Sat.1, doch in Berlin ist man davon weit entfernt. Die Krise will einfach nicht zu Ende gehen: 10,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sind zwar 0,4 Prozentpunkte mehr als im Vormonat, aber immernoch viel zu wenig. Im Vergleich zum Mai 2006 blieb ein Minus von satten 1,4 Prozentpunkten. Beim Gesamtpublikum sah es mit 9,5 Prozent Marktanteil ebenfalls mau aus, ProSieben kam hier auf 6,9 Prozent Marktanteil. Beide Sender konnten hier um 0,1 Prozentpunkt gegenüber dem April zulegen.

Privatsender der zweiten Generation überzeugen 

In der zweiten Reihe dürfte es eigentlich fast nur zufriedene Gesichter geben. Vox schwimmt weiter auf der Welle des Erfolgs, auch wenn der Höchststand von 7,9 Prozent von Anfang des Jahres etwas in die Ferne gerückt ist. Dennoch: Mit 7,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe blieb im Jahresvergleich ein deutliches Plus von 0,6 Prozentpunkten. Beim Gesamtpublikum konnte Vox den Rekordwert aus dem Vormonat bestätigen und kam erneut auf 5,5 Prozent Monatsmarktanteil.

RTL II kann den Verlust von 0,1 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat verkraften, kam man doch auch im Mai auf gute 6,4 Prozent Marktanteil und damit einen halben Prozenpunkt mehr als im Vorjahresmonat. Alles im grünen Bereich auch bei kabel eins: Trotz eines Verlusts von 0,1 Prozentpunkt blieb der Sender mit 5,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe über dem Jahresschnitt. Beim Gesamtpublikum gab RTL II leicht auf 4 Prozent Marktanteil nach, kabel eins verharrte bei 3,8 Prozent Marktanteil.