Doch es klappte. Besser als so manche Eigenproduktion aus dem Hause ProSieben. An Formaten mangelte es nicht, an der guten Umsetzung und dem Interesse des Publikums dann jedoch schon hin und wieder. Neben einigen kleineren Formaten, die längst wieder vergessen sind, hat auch eine Marke wie "Popstars" gelitten. Die zwischenzeitliche Idee das ganze Jahr hindurch dienstags Shows für Männer, donnerstags Shows für Frauen zu zeigen, ließ sich nicht halten.
Immerhin: "Germanys Next Topmodel" blieb stark, mit "Switch Reloaded" gewann man mehrfach Preise. Mehrfacher Erfolg kam auch aus der Brainpool-Schmiede: Das SpinOff "Schlag den Star" ist in der ProSieben-Zielgruppe die erfolgreichste neue Gameshow des Jahres 2009 und 2010 gewesen. Bis zu 19,9 Prozent Marktanteil waren für den zweistündigen Ableger von "Schlag den Raab" drin (14-49). Auch "Elton vs. Simon" wurde als Show deutlich erfolgreicher. Und die letzte "Stromberg"-Staffel war die stärkste überhaupt.
Und auch der ungekrönte König von ProSieben, Stefan Raab, leistete seinen Beitrag zur Amtszeit von Proff. Doch ganz anders als in den Jahren zuvor. Seine sportlichen Events sind längst nicht mehr so erfolgreich wie früher. Der Glanz scheint ein Stück weit verflogen. Doch TV-Geschichte schrieb Raab bzw. ProSieben zusammen mit der ARD bei "Unser Star für Oslo". Maßgeblich mitbeteiligt war hier natürlich auch Andreas Bartl als Wächter über die deutsche Sendergruppe der ProSiebenSat.1 Media AG.
Thilo Proffs Jahre an der Spitze von ProSieben waren für den Sender keine schlechten Jahre. Die Bilanz würde besser ausfallen, gäbe es nicht die Daytime-Probleme des Senders. Und dann muss er - wie die anderen deutschen Sender auch - auf endlich mal wieder vielversprechenden Seriennachschub aus den USA hoffen. Doch das dürfte für den neuen ProSieben-Chef und erklärten Serienfan eine willkommene Herausforderung sein. Sie beginnt am Freitag.