YouTube© YouTube
Der große YouTube-Boykott zieht immer weitere Kreise. Nachdem zunächst in Großbritannien Werbekunden wie L'Oréal, McDonald's, O2 und staatliche Institutionen ihre Spots und Banner von Googles Videoplattform abgezogen hatten, folgen nun auch große US-Werbungtreibende wie AT&T, Verizon, Johnson & Johnson, Starbucks, PepsiCo oder General Motors. "Vernünftig, angemessen und berechtigt", nannte der US-Werbekundenverband ANA (Association of National Advertisers) diesen Schritt in einem öffentlichen Statement. Stein des Anstoßes ist auf beiden Seiten des Atlantiks die Tatsache, dass YouTube die Werbung seiner Kunden auch im Umfeld von Hatespeech-Videos ausspielt, die etwa den IS oder den Ku Klux Klan unterstützen. Laut "Adweek" sind in den vergangenen zwei Wochen mindestens 250 Google- und YouTube-Kunden dem Boykott gefolgt.

Google-Chairman Eric Schmidt vermochte die Werbeindustrie keineswegs zu beruhigen, als er Ende voriger Woche in einem Interview mit Fox Business eingestand, sein Unternehmen könne nicht garantieren, dass Werbung nicht neben unpassenden Inhalten erscheine. Auch im deutschen Markt wird die Kritik daran lauter. So zitiert "W&V" den Digital-Geschäftsführer von Publicis Media, Lothar Prison, mit den Worten, man verlange von allen Marktpartnern, "dass sie höchsten Ansprüchen an Markensicherheit genügen. Google wird im Moment nicht einmal dem Standard gerecht, so dass wir derzeit überprüfen, wie wir künftig zusammenarbeiten."



Offenbar wollen Media-Agenturen und Werbekunden den Skandal nun gezielt nutzen, um Google endlich mehr Transparenz und Datenzugang abzuringen. "Wenn wir unsere Werbemittel auf Publisher-Seiten selbst tracken können, dann können wir auch Besorgnis erregende Inhalte aufspüren und die Ausspielung der Werbung entsprechend blocken", zitiert "Recode" John Montgomery, den globalen Brand-Saftey-Verantwortlichen von GroupM. Google habe noch immer nicht die Grundvoraussetzung geändert, die da heiße: "Vertraut uns!", so Joe Barone, Managing Partner Digital Operations der GroupM. Meint Google es weiter ernst mit seinem Vorhaben, dem TV-Markt Budgets für Markenkampagnen wegzuschnappen, dann muss der Riese aus dem Silicon Valley wohl mehr als nur ein paar kosmetische Veränderungen bei YouTube vornehmen.

Mediaplus Gruppe für innovative Media GmbH & Co. KG© Mediaplus
Eigentlich sollte Matthias Brüll, CEO der GroupM Germany, im Laufe dieses Jahres an die Spitze von Mediaplus wechseln (DWDL.de berichtete). Doch daraus wird nun nichts. Das Media-Netzwerk des WPP-Konzerns wollte Brüll nicht ziehen lassen und hat ihn dem Vernehmen nach inzwischen überzeugt, eine neue Aufgabe innerhalb der alten Gruppe zu übernehmen. Stattdessen sorgt Mediaplus für Führungszuwachs aus den eigenen Reihen: Barbara Evans, Geschäftsführerin der Forschungstochter Facit Research, wird zum 1. Mai neue Geschäftsführerin der Media-Agenturgruppe. Sie übernimmt die Position von Thomas Bathelt, der zur Schwesteragentur Planus nach Köln wechselt. Evans ist seit 2007 in der Serviceplan-Gruppe tätig und hat dort u.a. das Haus der Forschung innerhalb der Mediaplus-Gruppe aufgebaut. Zuvor arbeitete sie sechs Jahre im internationalen Marketing der Allianz AG. Unterdessen vermeldet Mediaplus weiteren Fortschritt in Sachen Internationalisierung: Nach den beiden jüngsten Beteiligungen – Alma Mediaplus in Spanien und Mediaplus Group Russia in Russland – sei die Gruppe jetzt mit insgesamt 1.500 Mitarbeitern in 32 Ländern aktiv.

Ströer© Ströer
Ströer hat ab sofort eine Doppelspitze: Christian Schmalzl, seit 2012 COO des Vermarktungskonzerns, ist vom Aufsichtsrat zum Co-CEO neben Udo Müller befördert worden. Der langjährige Mediacom-Manager führe "bereits heute das Unternehmen operativ und ist damit jetzt auch formal gesamtheitlich in der Verantwortung", so Ströer-Gründer und -Mehrheitsgesellschafter Müller. Zudem bestätigte der Konzern die bereits im Februar kommunizierten vorläufigen Zahlen fürs Geschäftsjahr 2016: Der Jahresumsatz kletterte um 36 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro, das bereinigte Jahresergebnis um 46 Prozent auf 156 Millionen Euro. "Um unsere Aktionärinnen und Aktionäre an dem Unternehmenserfolg partizipieren zu lassen, werden wir auf der Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende um annähernd 60 Prozent von 0,70 Euro auf 1,10 Euro pro Aktie vorschlagen", so Co-CEO Udo Müller.

Euronews© Euronews
Vom "Economist" zu Euronews: Myriam Vergne wird zum 3. April Vice President Sales der Euronews Group für die Regionen EMEA und Lateinamerika. Von Paris aus führt die gebürtige Schweizerin dann auch die Euronews-Verkaufsbüros in Berlin, London und Dubai. Sie berichtet an Carolyn Gibson, Chief Revenue Officer des paneuropäischen Nachrichtensenders. Seit 2004 war Vergne bei der Economist Group tätig, zuletzt als Sales Director. Im Februar war bekannt geworden, dass der US-Sender NBC bei Euronews einsteigen will (DWDL.de berichtete).