NBCUniversal Upfronts 2017© NBCUniversal
Bei den US-Upfronts in New York – wie hier mit Jennifer Lopez bei NBCUniversal (Foto) – legen sich diese Woche die großen amerikanischen TV-Sender mächtig ins Zeug, um Werbekunden und Mediaplaner von ihren kommenden Programmangeboten zu überzeugen. Das Ziel heißt: möglichst viele Werbebuchungen schon vor Beginn der neuen TV-Saison im September einsacken. So wie es aussieht, gestaltet sich die Aufgabe dieses Jahr ein ganzes Stück schwieriger als 2016. Die fünf großen Networks – ABC, CBS, Fox, NBC und The CW – hatten voriges Jahr im Upfront-Markt rund 9 Milliarden Dollar an Vorabbuchungen sichern können. Die Kunden hatten in vielen Fällen zweistellige Steigerungen bei den Tausend-Kontakt-Preisen (TKPs) akzeptiert. Für die Saison 2017/18 erwarten Branchenexperten nun bestenfalls ein stabiles Marktvolumen. Das Fachmagazin "Variety" zitiert gar einen ranghohen Media-Agentur-Einkäufer mit den Worten: "Wir gehen von leicht rückläufiger Nachfrage aus."

Während TKP-Steigerungen zwischen 10 und 12 Prozent, teils auch darüber, 2016 keine Seltenheit waren, sind dieses Jahr nach übereinstimmenden Schätzungen der US-Media-Agenturen Spitzenwerte von höchstens 8 bis 9 Prozent realistisch. Das hat nicht zuletzt mit den stark rückläufigen Reichweiten des linearen Fernsehens im US-Markt zu tun. Die fünf großen Networks haben im Laufe der vergangenen Saison durchschnittlich 11 Prozent der 18- bis 49-jährigen Zuschauer verloren. Die Werbeausgaben sanken laut Pivotal Research im ersten Quartal um 1 bis 2 Prozent, wohl auch, weil das Chaos im Weißen Haus die Ausgabefreude mancher Konzerne bremst. Vor allem in der Auto-, Kino- und Telekommunikationsindustrie sowie im Einzelhandel wird mit etwas Abkühlung gerechnet. Übrigens: Das Ritual der jährlichen Upfronts erklärte Simulmedia-CEO Dave Morgan in der Montagsausgabe der "New York Times" auf unnachahmliche Weise. Die Networks, so Morgan, setzen "alle Kunden zusammen in einen Raum und zeigen ihnen die Sendungen, die sie vielleicht im Herbst ausstrahlen, vielleicht auch nicht, oder vielleicht nach zwei Folgen absetzen". Das Druckprinzip funktioniere so: "Du sitzt neben deinem Konkurrenten [...] und wenn du diesen Preis jetzt nicht bezahlst, dann wird es dich in sechs Monaten vielleicht 30 Prozent mehr kosten."

 

SevenOne Media© SevenOne Media
Filmverleiher Paramount Pictures Germany hat beim ProSiebenSat.1-Vermarkter SevenOne Media eine Addressable-TV-Kampagne für den mutmaßlichen Sommer-Blockbuster "Baywatch" gebucht. Bis zum Kinostart am 1. Juni laufen Motive der Sonderwerbeform "SwitchIn XXL" inklusive Red-Button-Funktion auf ProSieben, Sat.1, kabel eins und Sixx. Entscheidendes Targeting-Kriterium ist dabei das aktuelle regionale Wetter: Bei schlechtem Wetter ist das SwitchIn von einer Eisschicht bedeckt, die "Baywatch"-Stars tragen Winterjacken. Wo hingegen gutes Wetter herrscht, bekommen die Zuschauer die Stars in knapper Strandbekleidung zu sehen. Auch der begleitende Text greift die entsprechende Wettersituation auf. Mit Aktivierung des Red Button kann der Trailer zum Film im Vollbild aufgerufen werden. "So bekommen die sexy und starken Rettungsschwimmer starke Reichweiten und wir nutzen den optimalen Weg, für 'Baywatch' eine breite Zielgruppe auf innovative und kreative Weise anzusprechen", sagt Katrin Müller, Senior Marketing Manager bei Paramount. SevenOne hat 2016 nach eigenen Angaben über 100 Addressable-TV-Kampagnen umgesetzt und will diese Zahl 2017 verdoppeln.

Endemol Shine Beyond Germany© Endemol Shine Beyond Germany
Endemol Shine Beyond hat erstmals ein Branded-Entertainment-Format für Aldi Süd produziert, das seit einigen Tagen auf www.meine-weinwelt.de und auf den Social-Media-Plattformen des Discounters zu sehen ist. In dem Format "Auf ein Glas mit..." geht Starköchin Sybille Schönberger auf kulinarische Entdeckungsreise quer durch Deutschland. In 15 Folgen à 10 Minuten trifft sie Weinexperten oder Foodblogger, lernt neue Zubereitungsformen und Essenstraditionen kennen. Immer dabei: Weine aus dem Sortiment von Aldi Süd. Unterstützt wurde Endemol Shine Beyond bei der Kampagne von der Hamburger Agentur Nicole Weber Communications. "Tolles Projekt, toller Kunde. Wir freuen uns riesig, Teil der Aldi-Süd-Kampagne zu sein und schätzen die Zusammenarbeit sehr", so Endemol-Shine-Beyond-Geschäftsführer Michael Kollatschny.

Dentsu Aegis© Dentsu Aegis
Von Wiesbaden nach Frankfurt zieht es die Media-Agenturgruppe Dentsu Aegis Network. Voraussichtlich Mitte 2019 sollen die mehr als 500 Mitarbeiter der Agenturen Carat, Vizeum, iProspect und Explido in einen 7.000 Quadratmeter großen Neubau im Frankfurter Westhafen ziehen, der in diesen Tagen Baubeginn hat. Der künftige Standort sei "für unsere Ausrichtung als modernes Beratungsunternehmen ideal", die zentralere Lage für die Kunden ein großer Vorteil, so Dentsu-Aegis-Sprecherin Judith Weiand gegenüber "Horizont". Seit der Agenturgründung im Jahr 1972 hat die Gruppe ihren Hauptsitz in Wiesbaden.