NBC© NBC
Wenn die Werbung näher ans Programm rückt, frohlocken Marken- und Media-Manager, weil sie mehr Aufmerksamkeit und damit auch mehr Wirkung erhoffen. Zwei US-Hitserien führen im Moment besonders auffällige Verschränkungen vor. So hat NBC für sein Mehrgenerationen-Familiendrama "This Is Us" eine Kooperation mit dem Versicherungsunternehmen State Farm abgeschlossen. Drei Wochen lang laufen vom Sender produzierte State-Farm-Spots, die das aus der Serie bekannte Flashback- und Flash-Forward-Prinzip anwenden, um Familienmitglieder an unterschiedlichen Stationen ihres Lebens zu zeigen.

Diese 30-Sekünder eröffnen jeweils einen Werbeblock innerhalb von "This Is Us". Zusätzlich werden sie auf anderen Sendern von NBCUniversal, auf NBC.com, BuzzFeed und Vox Media eingesetzt – dort kombiniert mit weiterem Branded Content. "Diesen Aufwand betreibt man nur bei der richtigen Gelegenheit", so State-Farm-Werbechef Ed Gold gegnüber "Variety". Der durchschnittliche 30-Sekünder in der aktuellen zweiten Staffel von "This Is Us" kostet 394.000 Dollar – das sind 65 Prozent mehr als in der ersten Staffel.

Black-ish© ABC
Noch einen Schritt weiter sind das Disney-Network ABC und Großkunde Procter & Gamble bei der erfolgreichen Sitcom "black-ish" gegangen. Dort lief unlängst innerhalb einer Episode eine kurze Storyline, die von P&G als Markenintegration gebucht war. Allerdings wurde keine konkrete Marke des Konzerns wie Ariel, Gillette oder Pampers erwähnt, sondern ein Viralvideo namens "The Talk", mit dem P&G im Juli 2017 heftige Diskussionen hervorgerufen hatte. Es ging darin um die Herausforderung für afro-amerikanische Eltern, ihre Kinder auf Rassismus im Alltag vorzubereiten. In der Serie unterhielten sich nun mehrere Figuren, darunter der von Anthony Anderson gespielte Werbeagentur-Manager Dre Johnson, über "The Talk" als Beispiel für gelungene Verständigung. Nicht die erste Integration für "black-ish": 2016 war dort bereits State Farm als einer von Dre Johnsons Werbekunden aufgetaucht.

pilot Hamburg GmbH & Co. KG© pilot
Die Media-Agentur Pilot München hat Little Lunch als Neukunden gewonnen. Für den Bio-Suppenhersteller läuft in diesen Tagen eine Kampagne unter dem Titel "Ich weiß, was du heute Mittag getan hast!" an, die vom Media-Team um Volkmar Amedick, Geschäftsführer Pilot München, geplant und von Wolf Ehrhardt, Chief Creative Officer der Pilot-Gruppe, kreativ verantwortet wird. Ziel ist es, die Produkte von Little Lunch als leckere, gesunde Mittagsalternative zu inszenieren, den Bekanntheitsgrad der Marke zu erhöhen und damit auch langfristig den Abverkauf zu steigern. Der Schwerpunkt liegt auf Out-of-Home. Auch am Point of Sale sind Plakate geplant, die weitere Kaufimpulse setzen sollen. "Wir haben für das Augsburger Start-up ein ganzheitliches Konzept entwickelt", so Amedick. "Durch die enge Verzahnung der Disziplinen Media und Kreation entstehen Kommunikationsmaßnahmen, die Little Lunch als Marke noch klarer auf dem Markt positionieren."

Bild: AGOF© AGOF
Neue Datenkooperation zwischen AGOF und VuMA Touchpoints: Die Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung und die Verbrauchs- und Medienanalyse haben vereinbart, ihre Studien gegenseitig um wichtige Informationen zu ergänzen. So erhält die VuMA Touchpoints digitale Reichweiten aus der AGOF daily digital facts, die im Gegenzug um detailliertere Verwender-Merkmale aus der VuMA Touchpoints ergänzt wird. "Werbekunden und Agenturen brauchen vor dem Hintergrund der aktuellen Qualitätsdiskussionen im digitalen Markt mehr denn je belastbare und fundierte Standards", so der AGOF-Vorstandsvorsitzende Björn Kaspring. "Mit der heute gestarteten Kooperation schließen sich zwei starke und verlässliche Partner zusammen und schaffen gemeinsam eine größere Planungssicherheit und verlässliche Datenbasis für digitale Budgetentscheidungen."

YouTube© YouTube
Massiven YouTube-Missbrauch bei großen Automobilmarken hat Christoph Krachten, VideoDays-Gründer und Geschäftsführer der Agentur United Creators, angeprangert. Wie Krachten in einem Post auf der Plattform "Medium" schreibt, habe er bei fünf Kanälen von Top-Automarken negative monatliche Videoview-Zahlen in Millionenhöhe entdeckt. Zur Erklärung: YouTube zieht Views, die erkennbar von Fake-Profilen stammen, im Nachhinein wieder von der Statistik ab. Das komme auch bei renommierten Kanälen vor, jedoch nicht in dieser Höhe. "Es ist eigentlich zwingend", so Krachten, "dass das Views sind, die vom Betreiber oder der Agentur, die den Kanal betreut, zu Spottpreisen zum Beispiel in Pakistan, Vietnam, Russland oder sonstwo eingekauft worden waren. Eine andere Erklärung ist extrem unwahrscheinlich." Der Kanal werde so komplett wertlos.