Perform Group© Perform Group
Der japanische Werbekonzern Dentsu will bei der britischen Perform Group einsteigen, die hierzulande unter anderem den Streamingdienst DAZN betreibt. Entsprechende Pläne bestätigte Dentsu gegenüber dem Branchenportal "new business". Die Perform Group erklärte, dass man bereits entsprechende Dokumente mit Dentsu unterschrieben habe. Der Deal stehe nur noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Behörden. Steigt Dentsu wirklich bei Perform ein, wäre das eine kleine Überraschung: Die DAZN-Mutter gehört zum US-Beteiligungsunternehmen Access Industries des Milliardärs Leonard Blavatnik, der ist auf finanzielle Hilfe eigentlich nicht angewiesen. In den vergangenen Monaten pumpte er viel Geld in die Gruppe und baute vor allem DAZN stark aus. Neben dem Streamingdienst gehören auch Portale wie goal.com und spox.com zum Unternehmen. Dentsu ist hierzulande mit Marken wie Vizeum, Isobar und Carat aktiv.

Carat© Carat
Apropos Carat: Die Mediaagentur hat den Etat der Parfümerie-Kette Douglas gewonnen und ersetzt damit künftig Mediacom. Douglas-Chefin Tina Müller setzt damit nach ihrem Amtsantritt im vergangenen November weiter voll auf Neuanfang. Zuletzt wurde bereits BBDO als zuständige Kreativagentur durch Jung von Matt ersetzt. Eine Douglas-Sprecherin bedankte sich bei der Mediacom, mit der man erst seit Mitte 2016 zusammengearbeitet hatte und sagte, man freue sich nun "auf ein neues Kapitel mit der Agentur Carat aus Düsseldorf". Die Sprecherin weiter: "Carat wird uns bei der Platzierung von Kampagnen unterstützen und dabei die optimale Budgetaufwendung für die unterschiedlichen Kanäle zu planen".

Facebook© Facebook
Facebook gerät im aktuellen Datenskandal immer weiter in die Defensive. Nach Kritik von Nutzern und Politikern begehrt nun aber auch eine weitere, im Zweifel viel mächtigere Gruppe auf: die Werbekunden. Aus Deutschland erklärte unter anderem die Commerzbank, eine aktuelle Kampagne zu stoppen. Man wolle "der aktuellen Aufklärung den notwendigen Raum geben", heißt es von dem Unternehmen. Auch Mozilla kündigte einen ähnlichen Schritt an. Der Lautsprecher-Hersteller Sonos kündigte an, für eine Woche auf sämtliche Anzeigen bei Facebook, Instagram, Google und Twitter verzichten zu wollen. "Wow, a whole week. Risky…", twitterte Tesla-Chef Elon Musk ironisch. Musk machte zuletzt kurzen Prozess und zog nicht nur Anzeigen zurück, er löschte die Facebook-Seiten seiner Firmen Tesla und SpaceX komplett.

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Für Facebook wird die Luft damit dünner. In den USA wird derzeit auch schon über mögliche Regulierungen debattiert, die dem sozialen Netzwerk das Sammeln von Daten erschweren könnten. Damit könnte das gesamte Geschäftsmodell des Unternehmens unter Druck geraten. Unterdessen könnte der Datenskandal auch juristische Folgen für Facebook haben. Thomas Hoeren, Professor für Medienrecht an der Uni Münster, sagt gegenüber dem Handelsblatt, dass Werbekunden einen Anspruch auf Schadensersatz hätten. "Facebook ist verpflichtet, im Interesse der Werbekunden nur sichere Accounts zuzulassen und deren Seriosität zu überprüfen", so Hoeren gegenüber der Zeitung.

mediaplus gruppe© mediaplus gruppe
Im Juli geht mit Nayoki Mediaplus das neue Joint Venture Nayoki und der Mediaplus Gruppe an den Start, das haben die Unternehmen nun angekündigt. André Soulier, CEO Nayoki, und Oliver Hey, Geschäftsführer Mediaplus, werden gemeinsam in den Räumen von Nayoki in München eine neue Mediaagentur gründen, damit wollen sie die Leistungen der beiden Firmen "individuell kombinieren". Nayoki ist eine Münchner Agentur für digitales Business. Oliver Hey sagt: "Nayoki und Mediaplus haben einen sehr ähnlichen Spirit – beide Agenturen sind netzwerkunabhängig, unternehmerisch und wachstumsstark. Wir werden unsere klassischen und digitalen Innovationskompetenzen verbinden, um damit zunächst Kunden der Nayoki-Gruppe integrierte, wirksame Medialösungen über alle Kanäle hinweg anzubieten."

Germany's next Topmodel - Staffel 13© ProSieben/Martin Ehleben
Pandora, Hersteller von handveredeltem Schmuck, wirbt im Umfeld der ProSieben-Show "Germany’s next Topmodel" in exklusiven TV-Advertorials und bewirbt darin eine neue Kollektion, die seit dem 15. März erhältlich ist. Die Advertorials sind 90 Sekunden lang und sind am 29. März und 5. April bei ProSieben zu sehen, Premiere feierten sie bereits in der vergangenen Woche. Auch während der Wiederholungen der Show auf Sixx ist die Werbung platziert. Eingefädelt wurde der Deal von SevenOne AdFactory und von Burda Community Network. Durch die Kooperation gibt es auch in den beiden Burda-Titeln "InStyle" und "Elle" entsprechende Anzeigen, die dort verwendeten Bilder sind beim Dreh für die TV-Inhalte entstanden. Julia Kogge, Marketingleiterin Pandora, sagt: "Das TV-Advertorial ist genau das richtige Format, um unsere neue Kollektion in Szene zu setzen und ,Germanys next Topmodel‘ bietet das passende Umfeld."

Personalien

Philip Thomas© Denise Rana
Philip Thomas wird Chairman des Cannes Lions International Festival of Creativity, dem Werbe- und Kommunikationsfestival, das 1954 gegründet wurde und bei dem jährlich rund 40.000 Arbeiten eingereicht und bewertet werden. Thomas ist bereits CEO der Festival-Muttergesellschaft Ascential Events und wird den Job zusätzlich übernehmen, er folgt auf Terry Savage, der sich nach dem diesjährigen Festival zurückziehen wird. Bereits 2006 wurde Thomas zum CEO des Lions Festivals bestellt und übernahm 2016 die Verantwortung für Ascential Events mit Sitz in London. "Philip Thomas hat die Erfolgsgeschichte des Cannes Lions International Festival of Creativity bereits zwischen 2006 und 2016 als CEO geprägt. Mit seinem unübertroffenen Wissen über die Marke und die weltweite Kreativindustrie ist er die perfekte Besetzung, um das Festival nach den grundlegenden Reformen weiterzuentwickeln", sagt Ascential plc. CEO Duncan Painter. Thomas selbst sagt, er wolle als Chairman Geschäftsführer José Papa und seinem Team in der strategischen Ausrichtung des Festivals unterstützen.

Viktoria Hofmann© Mindshare
Viktoria Hofmann wird zum 1. April neue Geschäftsführerin bei Mindshare Düsseldorf, gemeinsam mit Manuela Krause bildet Hofmann ein Führungsduo. Die beiden berichten künftig an Stefan Uhl, CEO Mindshare Deutschland. Die beiden Geschäftsführerinnen leiten rund 80 Mitarbeiter am Standort, dazu zählen auch die rund 30 Performance Marketing Spezialisten von NEO@Ogilvy, die seit 2018 bei Mindshare angedockt sind. "Mit Viktoria Hofmann haben wir eine absolute Expertin als weitere Geschäftsführerin für die Leitung des Düsseldorfer Standortes gewinnen können. Wir sind damit bestens aufgestellt, um den performancestarken Standort auch künftig nachhaltig und erfolgreich sowie in Zusammenarbeit mit GroupM weiter auszubauen", sagt Stefan Uhl. Vor ihrer Ernennung zur Geschäftsführerin bei Mindshare war Viktoria Hofmann unter anderem bei MW Office und Vizeum Deutschland tätig.

Was noch zu sagen wäre…

"Wir erreichen jeden Tag 40 Prozent der 18- bis 28-Jährigen in Deutschland. Selbst ein TV-Format wie ‘Germany’s next Topmodel’ schafft das nicht. Und im Fernsehen weiß niemand, ob die Werbespots auch wirklich gesehen werden."

Marianne Bullwinkel, DACH-Chefin von Snap im "Horizont"-Interview