Georg Kofler zieht es offenbar zu Handfestem. Seinen Abschied aus der Medienbranche hat er zusammen mit seinem Abtritt als Premiere-Vorstandsvorsitzender bereits angekündigt, über seine Pläne für die Zukunft hüllte er sich bislang aber weitgehend in Schweigen. Eine eigne Unternehmensgruppe wolle er aufbauen, die mit Medien aber sicher nichts zu tun haben werde, so Kofler. Details wollte er aber nicht verraten.
Bereits in den vergangenen Tagen wurde spekuliert, Kofler könnte sich dem Maschinenbau zuwenden. Zwar nicht von Kofler, aber von einem betroffenen Unternehmen kam nun auch die Bestätigung. Werner Hütter, Geschäftsführer der Ahlener Leifeld Metal Spinning GmbH bestätigte sueddeutsche.de, Kofler habe "die Übernahme unserer Muttergesellschaft Leico Holding perfekt gemacht".
Leifeld stellt dem Bericht zufolge Maschinen für Drück- und Drückwalzenanwendungen her, die unter anderem für die Produktion von Erdgastanks für Autos verwendet werden - in Schwellenländern offenbar ein Wachstumsmarkt. Die Umsätze des Unternehmens waren in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen.
sueddeutsche.de spekuliert darüberhinaus, dass Kofler der Einstieg auch erhebliche Steuererleichterungen brächte. Eine ehemalige Tochterfirma der Holding habe 2002 Insolvenz anmelden müssen, die Holding stehe daher noch bei der HypoVereinsbank in den Miesen. Über Verlustvorträge könnte Kofler somit seine enormen Gewinne womöglich mit den Verlusten verrechnen und so seine Steuerlast drücken. Kofler selbst hat den Bericht bislang nicht bestätigt.