Grafik: DWDL.de; Logo: Das Vierte"Und wenn der Dom morgen in Düsseldorf steht - wir senden trotzdem Hollywood" prangte es einem großflächig entgegen, wenn man 2005 aus dem Kölner Hauptbahnhof heraustrat. Mit großem Tam-Tam war der Sender Das Vierte am 29. September mit dem Claim "Wir sind Hollywood" an den Start gegangen.

Seitdem sind nun fast zwei Jahre vergangen, doch die Erwartungen konnte der Sender nicht erfüllen, wie im Juli auch Peter Smith, beim Mutterkonzern NBC Universal für das Auslandsgeschäft zuständig, in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" zugab. Für 2006 sei ein Marktanteil von 1,3 Prozent angepeilt gewesen, für 2007 von 1,5 Prozent - Werte, von denen der Sender noch ein gutes Stück entfernt ist. Dennoch hält man am Sender fest. Man habe "nie daran gedacht, Das Vierte zu schließen oder zu verkaufen", so Smith.

Stattdessen wagt man eine Umpositionierung: Das Vierte will künftig mehr sein als nur Hollywood und verzichtet im Zuge dessen auch auf seinen bisherigen Claim. Zwar wird man auch weiterhin auf Spielfilme und Serien "made in Hollywood" setzen, doch dazu kommen auch neue Programmfarben. Sichtbar wird das zuerst am Dienstagabend, den Das Vierte komplett umgestaltet.


So zeigt der Sender ab dem 20. November dienstags ab 21:15 Uhr die Dokusoap "Gene Simmons Family Jewels - Papa war ein Kiss", die bislang beim eigenen PayTV-Kanal The Biography Channel zu sehen war. Im Mittelpunkt der Real-Life-Doku-Serie steht der legendäre Kiss-Bassist Gene Simmons als Familienvater! Eine der ungewöhnlichsten Familien versucht sich am normalen Familienleben und hat dabei mit den verrücktesten Situationen zu kämpfen. Neben Gene ist seine Frau Shannon Tweed zu sehen - ein ehemaliges „Playmate des Jahres“, Schauspielerin und Model sowie Mutter von zwei Kindern: Sophie und Nick.

Foto: Das VierteDas Vierte kündigte aber auch an, künftig deutsche Eigenproduktionen zeigen zu wollen. Zwei davon gibt's künftig ebenfalls am Dienstagabend. Was NBC Universal, immerhin das drittgrößte Medienunternehmen der Welt, da in Deutschland aber auf die Beine gestellt hat, wirkt eher peinlich. Um 20:15 Uhr zeigt Das Vierte dienstags künftig "Autsch TV... das gibt's doch gar nicht". Darin will Das Vierte die "verrücktesten Filme, die die Welt je gesehen hat" zeigen. In der genaueren Beschreibung klingt das wie ein Zusammenschnitt mitternächtlicher RTL-Pausenfüller: "Von peinlichen Ausrutschern und Missgeschicken bis hin zu Pannen oder den dümmsten Kriminellen". Moderiert wird die Sendung von "No Angels"-Sängerin Sandy Mölling (Foto).

Mehr zum Thema

Das zweite neue Format ist "Echt hart! Menschen am Limit", das künftig ab 21:45 Uhr zu sehen sein wird. Darin sollen wahre Geschichten von Menschen erzählt werden, die der Gefahr ins Auge gesehen, aber überlebt haben. Als Beispiele nennt Das Vierte einen Flugzeugmechaniker, der zu nah an den Sog einer Turbine geraten war oder Skifahrer, die von tonnenschweren Lawinen bedroht wurden.

Während der fast zeitgleich gestartete Spielfilmsender Tele 5 seinen Weg weitergeht und die Spielfilm-Sendeplätze sogar ausbauen will, hofft man bei Das Vierte offenbar, mit Formaten, wie sie auch auf zahlreichen anderen Sendern zu sehen sind zum Erfolg zu kommen. Ob die Quotenziele damit erreicht werden, bleibt abzuwarten, positiv für Image und Marke dürften Formate wie die nun vorgestellten eher nicht sein.