MTV Video Music Awards 2003: Die Gewinner
Nach einer üblich-ausschweifenden Pre-Show-Sendung ging es dann pünktlich und mit Paukenschlag los: Auf der Bühne der Radio City Music Hall taucht eine riesige Hochzeitstorte auf. Ihr entspringt eine gänzlich brav und unschuldige Britney Spears, die den Madonna-Klassiker "Like a Virgin" trällert. Zu ihr gesellt sich auch Christina Aguilera, bevor im gefährlichen Lederlook die wahre Madonna der Torte entsteigt. Das Publikum feiert die Queen of Pop mit Standing Ovations.Wenn die Britney mit Madonna knutscht
Zu Madonnas Song "Hollywood" präsentierte das Trio dann eine scharfe Mischung aus Tanz und Erotik. Es gipfelte in einem Kuss zwischen Britney Spears und Madonna, sowie Madonna und Christina. Als vierte im Bunde kam auch Missy Elliott zum Opening auf die Bühne. Nach einem kurzen Opening-Trailer versuchte sich Chris Rock als Host der Show: Doch schon nach seinem ersten Auftritt bei den MTV Video Music Awards wurde klar, dass er nicht die Idealbesetzung ist. Schwache Sprüche, langatmige Storys und ganz übel: Pfiffe aus dem Publikum.
Missy Elliott die erste Siegerin des Abends
In der ersten Kategorie, dem Hip-Hop Video des Jahres, setzte sich Missy Elliott gegen die Konkurrenz durch. Ihr Video "Work it" heimste den Award ein. Bei der Dankesrede hatte sie es dann alles andere als eilig. Neben vielen Dankesworten erinnerte sie auch an die verstorbene Aaliyah. Nach einem Showact von Good Charlotte ging es dann um das beste R`N´B-Video des Jahres. Dort gewann Beyonce feat. Jay-Z mit ihrem Song "Crazy in love" und fasste sich bei der Dankesrede deutlich kürzer als Missy Elliott.
Eminem holt sich den "Best Video From A Film"-Award
Nach einer der unzähligen Werbepausen bei der Verleihung der VMA 2003 konnte sich dann auch Eminem als Dritter dieses Abends über einen Preis freuen: Sein Musikvideo zu seinem autobiographischen Film "8 Mile" gewann in der Kategorie `Video zum Film`. Nicht zu vergessen sind übrigens die Ansagen der Acts und Laudatoren, falls man diese hier so nennen kann: Promis der Musikszene übernehmen die oft kurzen Moderationsparts. Von Chris Rock ist so gut wie nichts zu sehen.
Christina singt, "AFI" siegen
Ja da gab es auch Bands, deren Namen man in Deutschland wohl noch nicht so gut kennt wie den Namen der netten Dame, die vor der vierten Kategorie auf der Bühne performte. Denn während Christina Aguilera hierzulande ein Begriff ist, sind die Gewinner des MTV2-Awards, die Gruppe AFI mit ihrem Song "Girls not grey" wohl kaum bekannt. Bekannschaft machten die deutschen Zuschauer auch mit schlechten Schnitten: Die deutschen Werbespots in den Pausen der Verleihung wurden mitten in die "Coming Up"-Vorschau geschaltet. Was bei der Oscar-Verleihung bei ProSieben funktioniert, sollte bei MTV Deutschland auch funktionieren.
Jetzt gewinnen die Stars
In der Kategorie Best Pop Video gewann Justin Timberlake mit seinem Video zu "Cry me a river". Der Sieg war keine Überraschung, so dass auch Justin selbst wohl die Meinung hatte, bei der Dankesrede nicht viel sagen zu müssen. Er sackte schnell den Preis ein, bedankte sich nur kurz und ging. Nach dieser Kategorie war mal wieder der Showhost Chris Rock on air. Aber auch nur für eine 10 Sekunden-Anmoderation der nächsten Kategorie. Bei dem Best Rap-Video gewannen 50 Cent mit "In Da Club". Zu den zahlreichen Laudatoren bei den diesjährigen VMA zählten übrigens u.a. P.Diddy, DMX, Missy Elliot, Evanescence, Iggy Pop, Jay-Z, Avril Lavigne, Sean Paul, Snoop Dogg, Britney Spears, Pamela Anderson, Drew Barrymore, Jason Biggs, Tony Hawk, Bam Margera und Ben Stiller.
Engländer, 50 Cent und der zweite Award für Beyonce
In den Kategorien Best Group Video und Best Breaktrough Video gewann die britische Band Coldplay mit dem Video zu "The Scientist". Die Dankesrede mit leicht britischem Humor: Man freue sich hier Stars zu sehen, die man selbst angehimmelt habe, als man noch klein gewesen sei.
Nach dem 50 Cent die Bühne erobert haben und mit einem Showact die Verleihung wieder auflockerten, folgte eine der Hauptkategorien: Best Female Video. Die Laudatoren waren hier die fünf schwulen Hauptdarsteller der US-Realityshow "Queer Eyes for a straight guy". Kurzerhand erklärten sie Barbara Streisand zur Siegerin. Tatsächlich hat aber Beyonce ("Crazy in love") gleich noch einen Award bekommen.
Ein bißchen Rock und eine fette Überraschung
In der Kategorie Best Rock Video gewannen Linkin Park mit dem Video zu "Somewhere i belong". Danach heizte Mary J. Blige den Zuschauern ein. Für eine große Überraschung sorgte dann Kelly Osbourne nach einer weiteren der unzähligen Werbebreaks. Anstatt wie geplant zusammen mit Duran Duran den Award für das beste Dance Video zu überreichen, hielt sie eine Laudatio auf Duran Duran und verlieh den völlig überraschten Gewinnern den Preis für das Lebenswerk. Den Preis für das beste Dance Video ging dann übrigens an Justin Timberlake für "Rock your body". Schon den zweiten Preis an diesem Abend.
Justin "Der Abräumer" Timberlake
Erst kündigte er den Live-Auftritt von Coldplay an, dann holte er sich bei diesjährigen Verleihung gleich den dritten Award ab: Justin Timberlake siegt in der Kategorie Best Male Video mit "Cry me a river". Gleich danach erhielt auch 50 Cent den zweiten Award an diesem Abend: "In Da Club" als Best New Artist Video. Nach so viel Preisen sorgte Beyonce erst einmal wieder für eine musikalische Einlage. Während uns das sehr erfreute, vergraulte uns Chris Rock mit jeder kleinen Moderation immer mehr: Er hat bewiesen wie talentfrei man eine Gala moderieren kann.
Die wichtigsten Preise von Stars für Stars
Ben Stiller und Drew Barrymore waren die Laudatoren beim Zuschauerpreis. Währen Stiller permanent für einen neuen Film Werbung machen wollte, präsentierte Barrymore die Nominierten. Gewonnen hat am Ende Good Charlotte mit "Lifestyle of the rich and the famous". Danach überreichten Adam Sandler und Snoop Dog den Award überhaupt: Der Sieger in der Kategorie Best Video stand noch aus. Und hier staubte Missy Elliott noch einmal ab.
Die Verabschiedung des Publikums übernahm leider wieder Chris Rock: Und dies noch mit Verspätung, da er seinen Einsatz verpasste. Immerhin machte er es kurz und schickte die Zuschauer mit einem Metallica-Act in den Abend. Die MTV Video Music Awards sind gelaufen.
Die Gewinner im Überblick
Da MTV bei der Verleihung leider nicht alle Kategorien präsentierte, hier die vollständige Liste, die vorstehenden Bericht von der Show ergänzen soll.
Best Video Of The Year:
Missy Elliott 'Work It'
Best Male Video:
Justin Timberlake 'Cry Me A River'
Best Female Video:
Beyoncé & Jay-Z 'Crazy In Love'
Best Rap Video:
50 Cent 'In Da Club'
Best RnB Video:
Beyoncé & Jay-Z 'Crazy In Love'
Best HipHop Video:
Missy Elliott 'Work It'
Best Rock Video:
Linkin Park 'Somewhere I Belong'
Best Pop Video:
Justin Timberlake 'Cry Me A River'
Best New Artist In A Video:
50 Cent 'In da Club'
Best Video From A Film:
Eminem 'Lose Yourself'
MTV2 Award:
A.F.I. 'Girls Not Grey'
Viewers Choice Award:
Good Charlotte 'Lifestyles Of The Rich & Famous'
Breakthrough Video:
Coldplay 'Best Scientist'
Best Group Video:
Coldplay 'The Scientist'
Best Dance Video:
Justin Timberlake 'Rock Your Body'
Beste Video Regie:
Coldplay 'The Scientist'
Beste Video Choreographie:
Beyoncé & Jay-Z 'Crazy In Love'
Beste Special Effects:
Queens Of The Stone Age 'Go With The Flow'
Best Art Direction:
Radiohead 'There, There'
Beste Cinematography:
Johnny Cash 'Hurt'
Beste Bearbeitung:
The White Stripes 'Seven Nation Army'