Bild: WDRUnd Andorfers vor Sendestart versprochenen Eigenproduktionen? Die sahen zuletzt eher peinlich aus: Billige Clipshows, moderiert von Ruth Moschner oder Michaela Schaffrath, hatten nichts mit dem ursprünglichen Anspruch zu tun, die deutsche Comedyszene mit allen Ecken und Kanten abzubilden. Lediglich das von Knacki Deuser erfundene StandUp-Format "Nightwash" ist noch als Eigenproduktion im Programm. Ob es allerdings weitergehen wird, ist laut "FAZ" auch noch unklar: Einen weiterführenden Vertrag gibt es noch nicht.

Immerhin: Comedy Central brachte so manches Kult-Format nach Deutschland. Das sei erwähnt. Und zeigte so manche Lieblingsserie noch einmal, was oft genug einem Mangel an anderen attraktiven Programmen geschuldet war. Doch wenn man dann einmal Kultformate importierte, machte man es beim deutschen Comedy Central immer konsequent falsch. Statt manchen Kult zumindest alternativ auch im Originalton zu zeigen, wurde alles sychronisiert. Und die amerikanische "Daily Show with Jon Stewart" schaffte es nie ins deutsche Fernsehen - stattdessen nach anderthalb Jahren nur die internationale Ausgabe der Kult-LateNight-Show, die es schon immer auch frei empfangbar bei CNN International zu sehen gab.
 
 
 
"Ich freue mich sehr darauf Comedy Central weiterzuentwickeln und den Sender noch mehr im Relevant Set der Zuschauer zu verankern", sagte die jetzige Channel-Managerin, also Senderchefin Karola Bayr, bei ihrem Amtsantritt vor gut drei Monaten. Inzwischen klingt das schon ganz anders. Die "FAZ" zitiert Bayr mit den eher bescheidenen Worten: "Nick ist in der Daytime stark, Comedy Central am Abend - insofern liegt es nahe, die beiden Programme auf einer Plattform zu kombinieren." Aus zwei Fernsehsendern wird einer. Für eine leidenschaftliche Fernsehmacherin kann dies kein Fortschritt sein.

Bild: Comedy CentralUnd der Kurs ist klar. "Nächstes Jahr wird es erst einmal keine neue Eigenproduktion geben - es sei denn, wir finden einen Werbepartner, der sich für das Konzept interessiert", kündigt Bayr (Foto) in der "FAZ" an. "Eigenproduktionen kosten deutlich mehr als Lizenzware, das hat sich aber nicht in entsprechendem Maße auf die Marktanteile ausgewirkt." Ohnehin hat der Sender mit permanenten Kurswechseln, Personaländerungen und einer zwischendurch viel zu hohen Wiederholungsrate von Eigenproduktionen bei deutschen Comedy-Produzenten und -Protagonisten keinen allzu guten Ruf mehr.

Allzu viele traurige Gesichter wird es also nicht geben: Und angesichts der Situation beider Sender, Nick und Comedy Central, macht ein zweigeteiltes Programm auch durchaus Sinn. Schon ab dem 15. Dezember läuft Comedy Central jeden Abend ab 20.15 Uhr bei Nick.  Die auch bei Erwachsenen erfolgreiche Zeichentrickserie "Spongebob Schwammkopf" soll um 19.45 Uhr als letztes Nick-Format den Übergang zum Comedy Central-Programm ermöglichen, das mit den Cartoons "Family Guy" und "Futurama" beginnt. "Damit können wir auf einem ganz anderen Niveau in die Primetime starten, als das bisher der Fall war", schwärmt Bayr in der "FAZ". Das ehrgeizige Projekt eines 24 Stunden freiempfangbaren Comedykanals ist damit allerdings beendet.