Foto: Teamworx"Die Grenze" dürfte das bislang provokanteste TV-Event der Produktionsfirma Teamworx werden. Der Zweiteiler handelt von einer fiktiven erneuten deutsch-deutschen Teilung. Die Story: Nachdem durch einen terroristischen Anschlag im Nahen Osten der Ölpreis massiv angestiegen ist, wird die Kluft in Deutschland zwischen Arm und Reich, zwischen alten und neuen Bundesländern immer größer. Deutschland droht daraufhin im Chaos zu versinken.

Gerade in Zeiten von Wirtschaftskrise und terroristischer Bedrohung ein Szenario mit einigem Sprengstoff - und damit genau das richtige für RTL, wie Teamworx-Chef Nico Hofmann (Foto) Ende 2007 zumindest gegenüber DWDL.de meinte. "Diese Produktion braucht einen Sender, der das Thema aufmerksamkeitsstark und provokant inszeniert und dabei alle Möglichkeiten der Crosspromotion nutzt", so Hofmann damals. Daher habe man sich bewusst für RTL entschieden - obwohl auch Sat.1 Interesse angemeldet hatte. Diese Aussage bekommt im Nachhinein nun noch einmal einen besonderen Beigeschmack.

Denn RTL machte inzwischen einen Rückzieher und wird "Die Grenze" doch nicht ausstrahlen. "Der Stoff passt in dieser Form nicht zu RTL", begründet RTL-Sprecher Claus Richter diese Entscheidung im Gespräch mit DWDL.de. Man habe die Vereinbarung mit Teamworks daher gelöst. Der Produktionsfirma stehe es dann aber natürlich frei, den Stoff einem anderen Sender anzubieten.

Genau das hat Teamworx nun auch getan: Eher beiläufig verkündete das Unternehmen in dieser Woche, dass "Die Grenze" nun doch für das - anfangs noch verschmähte - Sat.1 produziert werde. Gegenüber DWDL.de bestätigte Sat.1-Sprecherin Diana Schardt den Senderwechsel. Bei Teamworx selbst war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Wenn der Film endlich ins Fernsehen kommt, wird es nach dieser Vorgeschichte jedenfalls um so spannender sein zu beobachten, wie gut Sat.1 die "provokante und aufmerksamkeitsstarke Inszenierung" hinbekommen wird.