Foto: PixelquelleWährend in anderen Teilen der Branche noch diskutiert wird, will Andreas Scherer, Geschäftsführer des Verlags der "Augsburger Allgemeinen" und Vorsitzender des Verbandes Bayerischer Zeitungsverleger, Fakten schaffen. "Zeitung ist Print und Online, das lässt sich heute nicht mehr auf die gedruckte Ausgabe reduzieren", sagte Scherer der dpa. So seien die Zeitungsverlage durch rückläufige Zahlen der Print-Abos und kostenfreie Internetnutzung der Inhalte gezwungen, künftig auf Bezahlmodelle zu setzen.

Mit Blick auf die hohen Zugriffszahlen sei erkennbar, dass Tageszeitungen im Web eine beliebte Informationsquelle seien, so Scherer. Vor allem läge der Erfolg in der regionalen Berichterstattung, wo durch die Heimatzeitungen exklusive Inhalte geboten würden. "Wir sind gerne bereit, unseren Zeitungsabonnenten unsere Online-Dienste ohne zusätzliche Kosten zur Verfügung zu stellen. Das verstehen wir unter Kundensrevice", sagte Scherer. "Es ist aber nur fair und richtig, diejenigen Online-User, die unsere Qualitätsinhalte kostenfrei genutzt haben, an unseren Aufwendungen zu beteiligen", so Scherer weiter.
 

 
Finanzierten sich in früheren Jahren Zeitungen noch zu rund zwei Dritteln über Anzeigen, so kommt den Vertriebserlösen mittlerweile eine höhere Bedeutung zu. Daher macht sich Scherer auch dafür stark, dass die Zeitungen im Internet ebenso wie in der gedruckten Variante unter den reduzierten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent fallen. In der konkreten Umsetzung denkt Scherer bei der kostenpflichtigen Online-Zeitung an ein Modell, bei dem das Angebot nicht pro Artikel, sondern gegen eine monatliche Gebühr in Gänze freigeschaltet wird.