
Ganze sieben Stunden mussten die etwa 350 Besucher im Studio ausharren. Das berichteten die Zeitungen der "WAZ"-Gruppe am Freitag. Demnach seien Bodyguards an den Ausgängen postiert gewesen, um das in der Show ausgesetzte Preisgeld in Höhe von einer Million Euro zunächst zu zählen, was letztlich den Ablauf in die Länge zog. Endemol habe das Prozedere der Versicherung zugesagt, erklärte ZDF-Pressesprecher Peter Gruhne. Die Unannehmlichkeiten seien der Premiere geschuldet.
Eine Endemol-Sprecherin ergänzte: "Auf Grund des hohen Sicherheitsstandards und der vielfältigen Sicherheitsauflagen, deren Einhaltung wir als Produzent dem Versicherungsunternehmen angesichts eines siebenstelligen Bargeldbetrags garantieren müssen, ist es für die Studio-Zuschauer bei der Premiere von 'Rette die Million' zu langen Wartezeiten gekommen." Das Publikum hatte dafür freilich wenig Verständnis. "Wir bekamen nicht ein Wasser zu trinken, wir durften nicht zur Toilette gehen", sagte eine Besucherin den "WAZ"-Zeitungen.
Moderator Jörg Pilawa bedauerte, dass sich die Aufzeichnung durch derart in die Länge gezogen habe. "Es tut mir extrem leid", sagte Pilawa und kündigte zugleich Nachbesserungen an. "Wir werden die Abläufe komplett neu gestalten. So etwas wird nie wieder passieren." Und auch etwas anderes sollte besser nicht mehr passieren: Nachdem in der Premieren-Ausgabe nach der Telefonnummer der Seenotrettung gefragt worden war, blockierten Zuschauer durch Testanrufe die Leitungen bis in die frühen Morgenstunden.
Damit sei eine reibungslose Abwicklung der Notfall-Kommunikation des deutschen Seenotrettungsdienstes auf diesem Weg nicht mehr gewährleistet gewesen, teilte die Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit. Dabei hatte Pilawa zuvor an die Zuschauer dringend appelliert, die Telefonnummer nicht anzurufen. Das ZDF habe versprochen, zukünftig aus Sicherheitsgründen auf derartige Quizfragen zu verzichten.