Foto: Uwe Voelkner / FOXZwei Tage nach dem schweren Unfall bei "Wetten, dass..?" und dem folglichen Abbruch der Live-Show hat das ZDF eine Fortsetzung der Show im kommenden Jahr angekündigt. Die Sendung soll auch weiterhin ausgestrahlt werden, sagte ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut (Foto) dem Radiosender NDR1 Niedersachen.

Bellut betonte jedoch zugleich, dass die Sicherheitsstandards erhöht werden müssen. "Klar ist natürlich, dass wir bei 'Wetten, dass..?' nicht einfach zur Tagesordnung übergehen", sagte der Programmdirektor. Das ZDF werde alles tun, damit ein solches Unglück nicht noch einmal vorkomme. Eine hundertprozentige Sicherheit könne es bei solchen Sendungen aber nie geben.

 

Die Regeln sollen nun jedenfalls so geändert werden, dass sich ein solcher Unfall nicht wiederholen könne. Bellut wehrte sich darüber hinaus gegen den Vorwurf des Quotendrucks und betonte, dass das ZDF nicht um jeden Preis erfolgreich sein wolle. "Ob jetzt ein oder zwei Millionen Zuschauer mal mehr oder weniger da sind, ist für uns kein entscheidendes Kriterium", sagte Bellut am Montag. Der Abbruch der Sendung sei zudem für das Image der langjährigen Show richtig gewesen.

Der verunglückte Kandidat, der in der Show versucht hatte, mit Sprungfedern über ihm entgegenfahrende Autos zu springen, liegt indes nach wie vor auf der Intensivstation der Düsseldorfer Universitätsklinik. Nach einer Notoperation wurde der 23-Jährige am Sonntag ins künstliche Koma verlegt. Er habe eine komplexe Verletzung am Halswirbel und Lähmungserscheinungen gezeigt. Seinen Zustand bezeichneten die Ärzte als kritisch, allerdings sei der junge Mann außer Lebensgefahr.

Im ZDF verteidigte ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut die Wette, für die der Sender zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen gestroffen habe. "Es wurde in Düsseldorf ein Extra-Boden verlegt, damit dort die Sicherheit erhöht wird." Man wolle aber bei der Aufklärung nichts verheimlichen, so Bellut. "Wir wollen ein genaues Protokoll, wie diese Wette zustande gekommen ist, aufstellen und es transparent ins Internet stellen." Das ZDF wolle sich "jeder Diskussion stellen und ich glaube, wir werden da durchkommen".