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Während Dokus im Privatfernsehen zumindest bei den größeren Sendern sonst mit Vorliebe versteckt werden, geht Vox seit 2009 überraschende Wege und räumt regelmäßig den gesamten Samstagabend für vierstündige Dokumentationen frei. Daran hält man in diesem Jahr auch weiterhin fest, obwohl man sich die Sendelizenz inzwischen nicht mehr mit dctp teilt, was Vox bislang zur Ausstrahlung von Dokus von Alexander Kluges Firma verpflichtet hatte.

Und mehr noch: In diesem Jahr legt man zunächst zwei Mal noch eine Schippe obendrauf und zeigt sogar zwölf-stündige Dokus, wie dctp-Chef Kluge und Vox-Geschäftsführer Hoffmann im Interview mit der "Zeit" ankündigten. Die erste 12-Stunden-Strecke wird dabei am 30. April gezeigt, also an dem Tag, an dem Hitler sich umbrachte. Eine weitere Ausgabe wird es im Herbst dann zu den Ereignissen des 11. September geben.

Spannend ist aber nicht nur die ungewöhnliche Länge der Dokumentationen, sondern auch das Konzept. Zu jeder vollen Stunde gibt es eine rund 10-minütige Rekonstruktion, was an dem jeweiligen historischen Tag in der jeweiligen Stunde geschehen ist. Die Zuschauer können somit also den Tag tatsächlich miterleben.

Dass man am 30. April mit dem XXL-Doku-Experiment beginnt, kommentiert Frank Hoffmann mit einer Spitze gegenüber ARD und ZDF: "Am 29. April wird es einen Tag lang einen öffentlich-rechtlichen Gleichklang geben, die Hochzeitsglocken von Kate und William. Parallel in der ARD und im ZDF. Da entsteht eine Chance für uns, Alternativen zu bieten."