Der Nachrichtensender Euronews, der von über 20 europäischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gehalten wird, nicht jedoch von ARD und ZDF, hat am Dienstag in Berlin seine Pläne für das Jahr 2011 vorgestellt. So gibt es zum einen eine Reihe optischer Veränderungen: Seit Beginn des Jahres sendet Euronews im 16:9-Format und hat in diesem Zug auch Erscheinungsbild und Senderhythmus verändert. Programmdirektor Lucian Sârb spricht von einer "Minirevolution".
Doch auch inhaltlich gibt es Änderungen. Mehr Dynamik sollen mehr Exklusiv-Interviews, Zuschaltungen und Reportagen bringen. Neue Gesichter sollen dem Sender, der zuweilen als "zu unpersönlich" empfunden worden sei, "menschliche Züge" geben, so Sârb. Vor allem aber wolle man die "Qualität der Nachrichtenaufbereitung weiter verbessern".
Das Ziel sei, nationale Nachrichten mit internationalem Hintergrund in zweifacher Hinsicht zu analysieren, wie Geschäftsführer Michael Peters erläuterte: aus der Sicht eines ständigen Korrespondenten vor Ort sowie durch den Dialog mit der zentralen Redaktion in Lyon, in der Journalisten aus 20 verschiedenen Nationalitäten vertreten sind. Zusammengefasst wird die Strategie unter dem Slogan "Local goes global".
Um das leisten zu können, baut Euronews die Zahl seiner internationalen Büros stark aus: Nach Brüssel, Kairo und Doha eröffnet Euronews nun auch permanente Büros in London, Paris, Kiew, Istanbul, Dubai, Washington und Peking. In Brüssel wird ein 20-köpfiges Redaktionsteam angesiedelt, das über europäische Angelegenheiten berichten soll.