Fast immer nominiert, doch noch nie gewonnen: Kurt Krömer und der Grimme-Preis scheinen einfach nicht zusammenzupassen - bis jetzt. Denn rechtzeitig zur letzten Staffel seiner "Internationalen Show" hat es nun doch noch geklappt: Die Comedyshow wird nun nämlich doch noch mit dem begehrten Preis ausgezeichnet.

"Bei aller Souveränität, die ihm Jahre auf der Bühne und im Fernsehen verliehen haben, ist sein größtes Talent nämlich immer noch seine Schlagfertigkeit. Er begreift Situationen blitzartig, er versteht die Rollen, die seine Gäste spielen wollen, intuitiv", heißt es in der Begründung der Jury. Deshalb sei er immer den entscheidenden Schritt voraus und wisse schon, wo der nächste Witz liegt, während Zuschauer und Gäste noch über den aktuellen lachen.

 

Eine Auszeichnung im Unterhaltungs-Wettbewerb geht zudem an die ZDF-Miniserie "Klimawechsel" von Doris Dörrie. Ohnehin sind es ausschließlich die Öffentlich-Rechtlichen, die sich in diesem Jahr über Grimme-Preise freuen dürfen - die Privaten gehen in diesem Jahr gänzlich leer aus. Ohne Zweifel verdient ist der der Preis für die ARD-Serie "Im Angesicht des Verbrechens" von Regisseur Dominik Graf, der damit bereits zum neunten Mal ausgezeichnet wird - einsamer Rekord. Im vergangenen Herbst war die Krimiserie bereits mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet worden, fand bei den Zuschauern daraufhin allerdings nur wenig Anklang.

Graf und sein Drehbuchautor Rolf Basedow hätten ein vielschichtiges Gesamtkunstwerk geschaffen, urteilte die Grimme-Jury. "Das Buch überzeugt mit einer peniblen Recherche der einzelnen Milieus und ihrer Besonderheiten; die Regie glänzt mit furiosen Actionsequenzen und nimmt sich trotzdem Zeit für sorgfältige Schilderungen von Ritualen und Familienfeiern." Graf habe ein Musterbeispiel des abgeschlossenen seriellen Erzählens vorgelegt. Zugleich übte die Jury Kritik am undankbaren Sendeplatz: "Die Mühe und das herausragende Ergebnis hätten es gerechtfertigt, wenn die Serie auf einem der allerbesten Plätze im ARD-Programm gelaufen wäre."

Weitere Auszeichnungen gehen an den "Tatort: Nie wieder frei sein" und "In aller Stille" (beide BR), sowie an "Neue Vahr Süd" (WDR/RB) und "Keine Angst" (WDR). Im Wettbewerb Information & Kultur wurde unter anderem die RBB-Reihe "20x Brandenburg" mit dem Grimme-Preis geehrt. Den Publikumspreis der Marler Gruppe erhält der Spielfilm "Zivilcourage" (WDR) mit Götz George. Und auch der Ki.Ka hat Grund zum Jubeln: Für die vierteilige Reihe "Schnitzeljagd im Heiligen Land", in der Moderator Ben in Israel auf eine Reise durch Judentum, Christentum und Islam ging, gibt es nun den Sonderpreis Kultur des Landes NRW.

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