Die Titelverteidigung ist misslungen - doch ein Erfolg war der Eurovision Song Contest in Düsseldorf allemal. Dreieinhalb Stunden dauerte die größte Musikshow der Welt, die fehlerfrei über die Bühne ging und am Ende Aserbaidschan bei seiner erst vierten Teilnahme den Sieg bescherte. Mit 221 Punkten setzte sich das Duo Nigar Jamal und Eldar Qasimov - genannt Ell und Nikki - am Ende mit der Popballade "Running Scared" bei den Zuschauern durch.
Ell und Nikko siegten vor Italien und Schweden. Für Vorjahressiegerin Lena Meyer-Landrut und ihren Song "Taken By A Stranger" reichte es nach einem starken Auftritt diesmal nur für den zehnten Platz. Im Anschluss an die Show zeigte sich die 19-Jährige damit allerdings sehr zufrieden - angesichts eines gelungenen Auftritts hat sie zur Unzufriedenheit auch keinen Grund. "Wir finden, das war ein geiler Auftritt. Wir feiern uns jetzt rot und blau", sagte die Sängerin am späten Abend in der ARD. "Ich fühle mich wie auf Wolke 2000."
Einen tollen Job lieferte indes auch das deutsche Moderatoren-Trio ab: Mit einem fulminanten Auftritt eröffnete Stefan Raab den Eurovision Song Contest, auch Anke Engelke und Judith Rakers präsentierten die Show vor rund 120 Millionen Zuschauern im weiteren Verlauf äußerst souverän. Einen klaren Favoriten unter den teilnehmenden Ländern gab es dabei zunächst nicht: Gemäß des Show-Mottos "Feel your heart beat" kristallisierte sich Aserbaidschan als Gewinner erst sehr spät heraus.
Der nächste Eurovision Song Contest dürfte somit nicht zuletzt deshalb interessant werden, weil die Show aufgrund der Zeitverschiebung in Aserbaidschan womöglich mitten in der Nacht stattfinden wird. Mit solchen Sorgen müssen sich die Organisatoren der diesjährigen Show nun nicht mehr auseinandersetzen - bei ihnen dürfte die Freude über einen äußerst gelungenen Abend überwiegen, bei dem sich Deutschland vor aller Welt von seiner besten Seite zeigte.