Gerhard Zeiler will wieder mehr Geld ausgeben: "Wir investieren 2011 wieder verstärkt ins Programm", sagte Gerhard Zeiler, Chef der RTL Group, in einem Interview mit dem "Handelsblatt". In Deutschland, den Niederlanden und Frankreich investiere man inzwischen wieder verstärkt in Inhalte. "Wir schlachten nicht die Kuh, die uns Milch gibt."
Zugleich warnte Zeiler jedoch auch vor vorschnellen Reaktionen, machte jedoch auch noch einmal deutlich, wie gut RTL durch die Krise gekommen sei. "Wir haben aber in Europa gespart ohne Zuschauermarktanteile zu verlieren. Dieses Ziel haben wir mit der Ausnahme eines Landes, das um 0,2 Prozent drunter lag, überall geschafft." In einigen Ländern sei der Werbemarkt bereits wieder auf dem Vorkrisen-Niveau angekommen.
Zeiler: "In Deutschland ist das aber noch nicht ganz der Fall. Deshalb müssen wir vorsichtig sein." Das Geld möchte er allerdings nicht nur für US-Serien ausgeben, sondern nicht zuletzt für Eigenproduktionen."Ich bin fest davon überzeugt, dass in der lokalen Produktion der Schlüssel zum Erfolg liegt. Je größer der Sender, desto stärker die Notwendigkeit der lokalen Produktion", so der langjährige RTL-Boss. Die Mehrausgaben werden sich beispielsweise in neuen Auflagen des Dschungelcamps zeigen.
Zugleich schloss es Zeiler aus, anders als ProSiebenSat.1 auf konzerneigene Nachrichtenproduktionen verzichten zu wollen. "Wir stehen zu n-tv", sagte Zeiler im "Handelsblatt" und fügte hinzu: "Wir stehen auch zu unseren fünf Stunden Nachrichten, die wir täglich auf RTL senden." Dazu zählt Zeiler ganz offenkundig jedoch auch die oft sehr boulevardesken Magazine wie "Punkt 9" und "Punkt 12". Einen Seitenhieb gegen ARD und ZDF konnte sich Zeiler zudem nicht verkneifen: "Wenn ich Chef des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wäre, würde ich mal darüber nachdenken, warum ausgerechnet RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel als der kompetenteste Nachrichtenmann der Republik empfunden wird."