Sat.1 hat mit einem etwas seltsamen Werbedeal, den es im Frühjahr mit VW gab, Kritik der Medienhüter hervorgerufen. So zeigte Sat.1 ab dem 15. Mai mehrfach einen Image-Trailer mit Kylie Minogue, in dem allerdings vor allem ein VW Cabrio in Szene gesetzt wird. Kylie Minogue läuft darin sichtlich begeistert auf das Auto zu, steigt ein und fährt dann durch eine Sat.1-Szenerie mit den Bildern von mehreren Sendergesichtern. Das Auto und das VW-Logo sind dabei mehrfach deutlich zu erkennen.
Teils war direkt im Anschluss dann der eigentliche VW-Werbespot zu sehen, in dem ebenfalls Kylie Minogue mit dem entsprechenden Auto zu sehen ist - und der damit wie eine Verlängerung des Sat.1-Spots wirkte. Die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) der Landesmedienanstalten sieht Image-Trailer als Teil des Programms an - und bemängelt dementsprechend eine unzulässige Vermischung von Werbung und Programm. "Für den Zuschauer ist die Werbung im Image-Trailer weder leicht zu erkennen noch deutlich vom redaktionellen Teil des Programms unterscheidbar", heißt es in einer Mitteilung der ZAK.
Ebenfalls einen Verstoß gegen die Werberichtlinien erkannte die ZAK bei Sport1. Bei der Übertragung des Finales des englischen Fußball-Ligacups am 27. Februar seien mehrfach Sponsoring-Hinweise sowie ein Werbespot des Sportwetten- und Glücksspielanbieters bet-at-home.com ausgestrahlt worden. Da das Angebot in Deutschland nicht zugelassen sei, habe Sport1 gegen das Verbot der Werbung für unerlaubtes Glücksspiel verstoßen, so die ZAK. Überdies dürfe im Fernsehen ohnehin nicht für öffentliches Glücksspiel geworben werden.
Allzu viele graue Haare wird man bei Sat.1 und Sport1 angesichts der festgestellten Verstöße aber wohl nicht bekommen: Die Medienanstalten sprachen zwar eine Beanstandung aus, darüber hinaus zieht das aber keine weiteren Konsequenzen, beispielsweise finanzieller Natur, nach sich.