Nachdem der Versuch, Bernd Hilder als Nachfolger von Udo Reiter zum neuen MDR-Intendanten zu wählen, Anfang vergangener Woche gründlich schief gegangen war - er erhielt gerade mal zwölf statt der erforderlichen 28 Stimmen - kommt der Verwaltungsrat am Sonntag nun erneut zusammen, um einen Kandidaten zu küren, der dann dem Rundfunkrat zur Wahl vorgeschlagen wird.
Als wahrscheinlichste Kandidatin gilt erneut Karola Wille, die derzeit schon Jusitziarin des MDR ist, wie "FAZ" und "Bild" übereinstimmend berichten. Sie hatte ursprünglich auch schon bei der letzten Verwaltungsratssitzung vorn gelegen, ehe auf politischen Druck hin dann doch Bernd Hilder vorgeschlagen wurde. Wille kennt den MDR bestens und kommt zudem aus dem Osten, was viele beim MDR gern sähen. Allerdings ist ihre bisherige Arbeit für den MDR auch das wichtigste Argument, das gegen ihre Wahl spricht: Der Sender wird von Skandalen erschüttert, eine neue Führungskraft von außen sähe da schon eher nach einem Aufbruchsymbol aus und könnte härter durchgreifen.
Daneben sind laut "Bild" weiterhin auch Helfried Spitra, der Vize-Fernsehdirektor des WDR, und MDR-Hörfunkchef Möller im Rennen. Die "FAZ" berichtet hingegen, insbesondere die sächsische Staatskanzlei versucht derzeit weitere Namen ins Rennen zu schicken: So sollen dem Bericht zufolge der stellvertretende ZDF-Chefredakteur Elmar Theveßen sowie Phoenix-Programmgeschäftsführer Christoph Minhoff in Position gebracht werden.