Im vergangenen Jahr sorgte RTL II mit seiner Reihe "Tatort Internet - Schützt endlich unsere Kinder" für reichlich Aufsehen - nicht zuletzt weil Minister-Gattin Stephanie zu Guttenberg durch die Sendung führte, in der Triebtäter und potentielle Kinderschänder mit fiktiven Profilen von minderjährigen Jungen und Mädchen in die Falle gelockt werden sollten.

Das Format dokumentierte die Kontaktaufnahmen im Internet bis zum geplanten Treffen, wo die potentiellen Straftäter dann vor laufenden Kameras zur Rede gestellt wurden - ein Konzept, das freilich nicht jedem gefiel und in der Öffentlichkeit entsprechend debattiert wurde. Sehr zur Freude von RTL II. Während "Tatort Internet" bislang nicht fortgesetzt wurde, ist nun jedoch der Start eines neuen Magazins geplant, das sich mit Kriminalfällen beschäftigen soll.

"Tatort Deutschland - Das Kriminalmagazin" wird am Montag, den 12. Dezember zunächst einmalig um 22:10 Uhr bei RTL II zu sehen sein. Ob es bei Erfolg weitergehen wird, steht aber noch nicht fest. "Zurzeit ist noch keine Fortsetzung geplant", sagte eine Sendersprecherin am Freitag im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de. Moderiert wird die Sendung vom ehemaligen Hamburger Innensenator Udo Nagel, der gemeinsam mit Stephanie zu Guttenberg bereits durch "Tatort Internet" führte.

Mit Diwafilm, die in der Vergangenheit zumeist für die Öffentlich-Rechtlichen tätig war, ist zudem dieselbe Produktionsfirma verantwortlich wie für "Tatort Internet" und die derzeit am Montagabend ausgestrahlte Sendung "Tatort Ausland - Mörderische Reise". Die Doku-Reihe soll am 12. Dezember übrigens auch das Vorprogramm für das neue Kriminalmagazin liefern. Stephanie zu Guttenberg wird in der ersten Ausgabe von "Tatort Deutschland" übrigens auch zu Wort kommen: Udo Nagel besucht die Präsidentin von "Innocence in Danger" und den Schauspieler und Regisseur Til Schweiger, der derzeit für die Kinderschutzorganisation einen Präventionsfilm dreht.

Darüber hinaus sollen in der neuen Sendung außergewöhnliche Kriminalfälle in Deutschland gezeigt werden. Nagel will in diesem Zusammenhang "gezielt und schonungslos bei Politikern, Psychologen, Journalisten, Polizei und Staatsanwaltschaft" nachfragen. Einer der Fälle befasst sich mit einem verurteilten Kinderschänder, der aufgrund eines Richterspruchs aus der Sicherungsverwahrung entlassen wird und fortan mitten in der Stadt in der Nähe eines Kinderspielplatzes wohnt.