In Jahren 2009 und 2010 schrieb die Deutsche Presse-Agentur erstmals in ihrer Geschichte Verluste, weil unter anderem Großprojekte wie die Einrichtung des neuen Newsrooms in Berlin und die Einführung des neuen Redaktionssystems ines geschultert werden mussten, 2011 gelang die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Die größte deutsche Nachrichtenagentur erwirtschaftete unterm Strich einen Überschuss von rund 650.000 Euro, wie sie am Dienstag bekannt gab.

Die Rückkehr in die Gewinnzone gelang trotz der stärker werdenden Konkurrenz durch die dapd, die der dpa das Auswärtige Amt als Kunden abgejagt hatte. Das führte zusammen mit insgesamt rückläufigen Zeitungsauflagen zu einem deutlichen Umsatzrückgang von 87,8 auf 81,9 Millionen Euro.

"Die schwarze Zahl unterm Strich ist unter anderem ein Ergebnis sparsamen Wirtschaftens und der gemeinsamen Anstrengungen im Unternehmen", so Michael Segbers, der Vorsitzende der dpa-Geschäftsführung. Für 2012 ist die dpa guter Dinge: "Wir haben bei den Zeitungen durch die Rückkehr eines großen Verlages in den Kreis der Vollabonnenten unsere Marktführerschaft weiter ausgebaut. Und wir sind optimistisch, für 2012 erneut ein positives Ergebnis vorlegen zu können, obwohl unsere Redaktionen mit der gerade laufenden Fußball-Europameisterschaft und den Olympischen Sommerspielen in London zwei Großereignisse sehr intensiv begleiten und wir dadurch wieder zusätzliche Kosten haben."

Als wichtigste Innovation in diesem Jahr preist die dpa das neue Planungstool dpa-agenda an, das im Herbst starten soll. "Dieses Portal wird Medienkunden in die Lage versetzen, noch früher als bisher Einfluss auf unsere Berichterstattung zu nehmen", so dpa-Chefredakteur Wolfgang Büchner. "Wir werden dort eine 'lebendige Planung' für die bevorstehenden Tage und Wochen bieten. Zu ihr können die Kunden ihre Kommentare, Wünsche und Anregungen abgeben - einsehbar für alle anderen Nutzer. Dies wird es den Kundenredaktionen ermöglichen, ihre Kapazitäten noch gezielter als heute einzusetzen. Denn die Macher werden schon sehr frühzeitig wissen, welche Texte, Bilder, Grafiken, Videos und Audiobeiträge sie von dpa erhalten."