BR-Intendant Ulrich Wilhelm hat für die kommenden zehn Jahre einen umfassenden Umbau des Bayerischen Rundfunks angekündigt. Im Rahmen der Reform wolle man die Kräfte bündeln und die Fachredaktionen aus Hörfunk, Fernsehen und Online schrittweise zusammenführen. Der BR wolle sich nicht mehr als Hörfunk- oder Fernsehsender definieren, sondern als "Qualitätsanbieter von Audio- und Videoinhalten, die auf allen Wegen, also wie bisher über Hörfunk, Fernsehen und verstärkt auch über das Internet verbreitet werden", heißt es in einer Mitteilung des Senders.

Damit einher gehen umfangreiche Baumaßnahmen und eine neue Aufteilung der Mitarbeiter auf die verschiedenen Münchner Standorte des BR. Die Maßnahmen sollen nach jetziger Schätzung im Jahr 2023 abgeschlossen sein. Zu diesem Zeitpunkt soll dann der Standort Unterföhring, wo bislang der Bereich TV-Unterhaltung angesiedelt ist, komplett aufgegeben werden. Am jetzigen Fernsehstandort in Freimann soll das Gros der bisher auf die verschiedenen Münchner Standorte verteilten Fach-Redaktionen gebündelt werden. Entstehen solle ein "trimediales Aktualitätenzentrum". Auch die Hörfunkwellen Bayern 1, Bayern 2, Bayern 3 und B5 aktuell sollen in ein paar Jahren aus Freimann senden.

Damit zieht der BR den Großteil seine Hörfunksender aus dem Stadtzentrum ab. Bislang waren sie am Stammsitz in der Nähe des Hauptbahnhofes angesiedelt. Trotzdem solle der BR im öffentlichen Leben sichtbarer werden. "Attraktive Sendungen und Veranstaltungen mit Publikumsbeteiligung" sollen in einigen Jahren regelmäßig im Stadtzentrum stattfinden. Zudem bleiben BR-Klassik, das Rundfunkorchester und der Chor des BR ebenso am Innenstadtstandort wie die Redaktionen München und Oberbayern.

"Der Bayerische Rundfunk soll auch in Zukunft stark, sichtbar und relevant bleiben - für alle Menschen in Bayern. Wir wollen den Bürgern das bieten, was sie von uns erwarten. Wir werden weiterhin die seit Jahren bekannten und beliebten Fernseh- und Hörfunk-Sendungen produzieren. Und gleichzeitig werden wir verstärkt Formate anbieten, die im Internet gängig sind. Denn das Internet verändert die Mediennutzung in unverkennbarem Ausmaß", erläutert
BR-Intendant Ulrich Wilhelm die Pläne. Rundfunkrat und Verwaltungsrat begrüßten die Pläne.