Dass nicht jeder in der ARD von der Vielzahl an Talkshows im Programm des Ersten begeistert ist, ist kein Geheimnis. Jetzt hat sich auch der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks (BR) für eine Reduzierung der Talks im kommenden Jahr ausgesprochen. Man sei der Auffassung, dass man angesichts von Überschneidungen bei Themen und Teilnehmern sowie dramaturgisch vergleichbaren Sendungskonzepten mit drei statt fünf Talk-Formaten pro Woche sowie dem "Presseclub" alle tagesaktuellen Ereignisse abdecken könne.

Von welchen Formaten man sich trennen würde, ließ der Rundfunkrat allerdings offen. Ohnehin hat man im Süden gut reden, schließlich werden die Sendungen von Günther Jauch, Frank Plasberg, Sandra Maischberger, Anne Will und Reinhold Beckmann von NDR und WDR beigesteuert - für beide Sender gleich das Thema also einem Politikum. Nach Ansicht des BR-Rundfunkrats böte eine Reduzierung allerdings ausreichend Spielräume, um hinausreichende Themenakzente zu setzen.

Für die verbleibenden Talk-Formate sei noch dazu eine deutlich schärfere Profilbildung möglich. Die frei werdenden Sendeplätze sollten demnach im Sinne der Programmvielfalt mit Vorrang dafür genutzt werden, anspruchsvolle neue und jüngere Formate sowie Genrefarben zu entwickeln, die in der Programmmischung des Ersten bislang unterrepräsentiert sind. Gemeint sind unter anderem Kabarett, junge Serien, aber auch Reportagen und Dokumentarfilme.