Harald Schmidt künftig noch häufiger im Ersten
Zweimal pro Woche kommentiert Harald Schmidt seit Januar in der ARD das aktuelle Geschehen und läuft dabei zu alter Bestform auf. Schmidt-Fans und ARD-Verantwortliche spekulieren deshalb über eine dritte wöchentliche Ausgabe von "Harald Schmidt" am Dienstagabend. Dort sendet bislang Sandra Maischberger ihre Talkrunde "Menschen bei Maischberger" mit eher durchschnittlichen Quoten. Intern steht sie bei der ARD ohnehin in der Kritik, einige Verantwortliche des bei "Harald Schmidt" federführenden WDR würden Chefzyniker Schmidt gerne effizienter gleich dreimal pro Woche auf Sendung sehen.
Wurde darüber bislang von Fans offen und Verantwortlichen hinter vorgehaltener Hand spekuliert, so bröckelt die Verteidigung der von Maischberger moderierten Sendung mittlerweile. Der ARD-Vorsitzende Thomas Gruber kann sich drei Sendungen pro Woche vorstellen, wie er in einem Zeitungsinterview verkündet. "Darüber wird man reden müssen, wenn man über die Auswirkungen der Reform auf den Dienstag spricht," sagte Gruber der "Berliner Zeitung" und ergänzte auf den Hinweis, dass dort Maischberger sende: "Noch. Ich weiß von Sandra Maischberger, dass sie den jetzigen Zustand selbst als unbefriedigend betrachtet. Ich kann ihr nicht widersprechen."
Schmidt selbst hatte schon in den ersten Sendungen scharf gegen seine Kollegin geschossen, sich über ihre niedrigen Einschaltquoten ausgelassen und kurzerhand am Ende einer seiner Sendungen verkündet, ab sofort anstelle von Maischberger zu senden. Bei der ARD war man damals am nächsten Tag sehr bemüht, dies als lustigen Scherz Schmidts zu verkaufen. Gelacht hatte freilich keiner im Publikum. Während an dieser Front die dritte wöchentliche Schmidt-Show heranzieht, kommt auch aus anderer Ecke mehr Schmidt auf die ARD-Zuschauer zu.
Harald Schmidt und sein Sidekick Manuel Andrack sollen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 unter die Fußball-Kommentatoren gehen und während des Wettbewerbs im Ersten die Spiele und Ereignisse des Tages verarbeiten, wenn die ARD mit den Spiel-Übertragungen an der Reihe sei. Solche Überlegungen hatte Andrack bereits vor dem ARD-Comeback geäussert, die "Neue Ruhr Zeitung" bestätigt dies am Donnerstag unter Berufung auf den WDR.
Jeden zweiten Tag könnte Schmidt dann auf Sendung gehen, sagte der zuständige WDR-Redakteur für die Sendung, Klaus Michael Heinz, der Zeitung. Derzeit werde demnach der genaue Ablaufplan erstellt. Auch Sendungen am Wochenende seien wahrscheinlich. Sicher sei zumindest eine Übertragung am Sonntag. Denn: "Die ARD zeigt das Finale, und das findet nun einmal an einem Sonntag statt", so Heinz.