"Wir haben nichts zu verbergen und sind schon heute ein vielfach geprüftes und beaufsichtigtes Unternehmen." Das sagte der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor im August im DWDL.de-Interview. Schon damals kündigte er an, beispielsweise die Preise für den "Tatort" veröffentlichen zu wollen. Genau das hat man nun gemacht: Im Netz lässt sich nun nachlesen, dass der Preis für eine "Tatort"-Produktion im Schnitt zwischen 1,3 und 1,5 Millionen Euro kostet. Von den 17,98 Euro Rundfunkbeitrag, die jeder Haushalt zahlt, erhält die ARD monatlich 12,81 Euro. Davon werden umgerechnet etwa 15 Cent für den "Tatort" und den "Polizeiruf 110" verwendet.

Interessant ist allerdings, dass die ARD für ihre überaus erfolgreiche Krimireihe nur unwesentlich weniger Geld ausgibt als für die Auslandsstudios, die mit etwa 16 Cent pro Monat in jedem Haushalt zu Buche schlagen. Der größte Teil der "Tatort"-Produktion - nämlich 30 Prozent - geht dabei für Gagen und Honorare des Stabs drauf. Weitere 20 Prozent erhalten die Darsteller. Außenaufnahmen und Produzentenzuschlag machen noch einmal jeweils mehr als zehn Prozent der Kosten aus. Kürzlich hatte die bereits bereits Sendeplatz-Profile veröffentlicht und dabei auch einige Zahlen genannt. Die Kosten für die Auslandsberichterstattung der ARD lag im vergangenen Jahr dagegen bei 67 Millionen Euro, von denen knapp 48 Millionen für das Fernsehen ausgegeben wurden.

Tatort-Kosten© ARD.de

Die Sportberichterstattung im Ersten kostet jeden Beitragszahler pro Monat 72 Cent. Der Sport-Anteil am Gesamtprogramm lag 2012 übrigens bei acht Prozent. Die ARD verweist allerdings darauf, dass das Interesse jedoch ungleich höher war: Knapp 20 Prozent der Zeit, die ein Zuschauer Das Erste sah, entfiel dabei auf den Sport. Dass der Fußball den größten Anteil an der Sportberichterstattung einnimmt, ist wenig überraschend: Von 444 Stunden Live-Sport im Jahr 2012 entfielen immerhin 97 Stunden auf den Fußball. Die Wintersport-Berichterstattung machte 158 Stunden aus, für die sonstigen Sportarten blieben 188 Stunden übrig.

Und dann sind da auch noch die Mitarbeiter: Im vergangenen Jahr gab es in den neun Landesrundfunkanstalten zusammen rund 19.800 Planstellen, mit Teilzeitbeschäftigen waren das entsprechend knapp 22.000 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In der Vergangenheit habe man die Zahl der Mitarbeiter aber bereits "deutlich reduziert", heißt es von Seiten der ARD, die zugleich betont, dass man jährlich für über 4.000 Ausbildungsverhältnisse verantwortlich sei. Die Kosten für Auszubildende, Volontäre, Trainees und Prakiktanten liegen demnach bei rund 14 Millionen Euro.

Interessant sind in diesem Zusammenhang auch die Personalkennzahlen. Das höchste Durchschnittsalter der Mitarbeiter findet man bei Radio Bremen vor - dort sind die Mitarbeiter im Schnitt 49,88 Jahre alt. Nur unwesentlich jünger sind die Mitarbeiter bei SWR, SR und RBB. Am jüngsten geben sich BR und hr mit jeweils 46,70 Jahren. Bei Radio Bremen arbeiten übrigens mehr Frauen als Männer: Knapp 60 Prozent der Beschäftigten sind weiblich - in allen anderen Anstalten haben dagegen die Männer die Oberhand. Die meisten Frauen in Führungspositionen beschäftigt der RBB, wo der Anteil immerhin 46,15 Prozent beträgt. Schlusslicht ist der SWR mit nur 21,12 Prozent. Was die ARD nun nicht nennt, was aber aus dem KEF-Bericht von 2011 hervorgeht: Für das Programm werden 38 Prozent aufgewendet, für das Personal 34 Prozent. Der Sachaufwand beträgt 24 Prozent. Beim ZDF fließen dagegen 57 Prozent der Gebühren ins Programm, für die Mitarbeiter geben die Mainzer 18 Prozent aus. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Strukturen sind ARD und ZDF allerdings nur schwer miteinander vergleichbar.

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