Der Mitteldeutsche Rundfunk sieht sich nach der Entfernung eines Beitrages aus der Mediathek des Senders mit Kritik konfrontiert. In dem Beitrag, der Ende Juni im Magazin "exakt" gesendet wurde, ging es um die Unterwanderung der Leipziger SPD durch eine Gruppe mutmaßlicher Islamisten. Darin wurde geschildert, wie Kader der Bewegung des muslimischen Predigers Fethullah Gülen versuchen, EInfluss auf die Leipiziger Jusos auszuüben. Nach außen gibt sich die Bewegung moderator. Aussteiger allerdings erzählen von sektenähnlichen Strukturen. Michael Clobes, Chef der SPD Leipzig, hatte dem MDR daraufhin Desinformation vorgeworfen.

Im MDR heißt es daher, Intendatin Karola Wille habe sich mit der Entfernung dem Druck der SPD gebeugt. Wille verteidigte den entsprechenden "exakt"-Beitrag und die Arbeit der Redakteure noch im August in einem Antwortschreiben an die SPD. Sie hätten in "einwandfreier Weise" berichtet. Dennoch hat sich der MDR dazu entschieden, "den Beitrag nicht nochmals zu wiederholen und ihn auch aus der Mediathek zu entfernen". Die Juristische Direktion des Senders habe dem "Spiegel" zufolge rechtlich nichts an dem Beitrag zu banstanden gehabt. Infolge "mehrerer Beschwerden" habe man eine Entfernung aus der Mediathek dennoch empfohlen - "um einer weiteren Eskalation entgegenzuwirken".