Springer-Chef Döpfner ist "Sprachwahrer des Jahres"

Logo: Axel SpringerDöpfner hatte durchgesetzt, dass die Druckerzeugnisse von Springer im Oktober des vergangenen Jahres auf die alte Rechtschreibung umgestellt wurden, die zwar in wenigen Monaten ungültig wird, aber nach Ansicht Döpfners dem Willen und der Praxis des Volkes entspricht.

"Döpfner hat dem großen Druck aus der Politik und von Interessenverbänden widerstanden und ist dem Wunsch der überwiegenden Mehrheit der Deutschen nach eindeutiger Rechtschreibung nachgekommen. Er hat damit ein Zeichen für die Pressefreiheit gesetzt. Das haben unsere Leser honoriert", erklärte der Schriftleiter der "Deutschen Sprachwelt", Thomas Paulwitz.

So verwundert es auch nicht, dass die Zeitschrift in ihrer Pressemitteilung ergänzt: "Es sei zu hoffen, dass sich weitere Zeitungsverlage diesem mutigen Schritt anschlössen. Vom "Rat für deutsche Rechtschreibung" sei keine Lösung zu erwarten, da ihn die Kultusminister dazu verpflichtet haben, auf der Grundlage einer misslungenen Regelung zu arbeiten"

Seit 2000 wählen die Leser der "Deutschen Sprachwelt" jährlich ihre Sprachwahrer. Die fünfte Wahl ergab, dass für das Jahr 2004 Döpfner die meisten Stimmen erhalten hat. Dahinter folgen die Verlegerin Karin Pfeiffer-Stolz (Stolz-Verlag), die mit ihrem Schulbuchverlag zur bald ungültigen Rechtschreibung zurückgekehrt ist, und der Journalist Bastian Sick (Der Spiegel), der mit seiner sprachkritischen Spiegel-Online-Kolumne "Zwiebelfisch" und seinem Buch "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" für Aufsehen gesorgt hat.