Das katholische Kolpingwerk Deutschland stört sich an zu vielen satirischen Beiträgen über die Kirchen bei ARD und ZDF. In einem Schreiben bittet man daher nun die Kontrollgremien der beiden öffentlich-rechtlichen Anstalten, einen "aufmerksamen Blilck auf die Darstellung von Religion und Kirche im öffentlich-rechtlichen Rundfunk" zu werfen, gerade angesichts des hohen Stellenwerts, den ARD und ZDF in der deutschen Medienlandschaft genießen würden.

"Vor diesem Hintergrund registrieren wir mit Sorge, dass sich in öffentlich-rechtlichen Medien die Beiträge häufen, die die christlichen Kirchen im Allgemeinen und die katholische Kirche im Besonderen der Lächerlichkeit preisgeben oder gar verächtlich machen", schreibt der Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland, Thomas Dörflinger, in einem offenen Brief an die Mitglieder der Gremienvorsitzendenkonferenz der ARD und des ZDF-Fernsehrates.

Auch wenn Satire nach Kurt Tucholsky prinzipiell alles dürfe, sieht Dörflinger die Kirchen ausgenommen: "Wir vertreten aber gleichfalls die Auffassung, dass die Satire dort ihre Grenzen finden muss, wo die religiösen Gefühle gläubiger Menschen verletzt sind." Er verweist darauf, dass auch Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften nicht selten zu einer zurückhaltenden Berichterstattung mahnen würden. "Christen beider Konfessionen fordern für ihre Religion keine Zurückhaltung, sondern lediglich Fairness - hoffentlich auch hier mit Unterstützung der Vertreterinnen und Vertreter der öffentlich-rechtlichen Medien", so Dörflinger.