SWR-Intendant Peter Boudgoust hat am Freitag gemeinsam mit Fernsehdirektor Christoph Hauser, Hörfunkdirektor Gerold Hug und Landessenderdirektorin Stefanie Schneider bei einem Pressegespräch in Stuttgart einen Ausblick auf das diesjährige Programm des Senders gewährt. Dabei betonte Boudgoust mit Blick auf die aktuell geführten Debatten vor allem den journalisten Wert. "In vielen Zeitungsredaktionen und öffentlich-rechtlichen Medienhäusern wird der Vorwurf 'Lügenpresse' täglich Lügen gestraft", sagte Boudgoust. "Auch die neuen SWR-Sendungen für das Jahr 2015 sind eine angemessene Antwort. Sie stehen für Regionalität und gesellschaftliche Relevanz. Wir werden mit unseren Angeboten immer erfolgreicher und dafür gibt es einen eindeutigen Grund. Der Grund heißt Qualität."

Als Beispiel führte Boudgoust unter anderem ein Porträt über Georg Elser an, jenen Mann, der einst ein Attentat auf Adolf Hitler versuchte. Dieses soll am 2. April unter dem Titel "Elser - Er hätte die Welt verändert" ausgestrahlt werden. Von ihm handelt auch gleichnamige Hörspiel, das Anfang April im Radiosender SWR2 laufen wird. Im Herbst wird der SWR darüber hinaus den Politthriller "Meister des Todes" beisteuern, der sich mit der Problematik deutscher Waffenlieferungen befasst. Im Anschluss an seine Ausstrahlung plant Das Erste eine begleitende Dokumentation. Unter dem Arbeitstitel "NSU" entsteht zudem derzeit für die ARD ein Dreiteiler über Rechtsterrorismus in Deutschland. Der vom SWR verantwortete erste Teil befasst sich mit den Tätern.

Bereits bekannt war, dass Katja Riemann in der "Bloch"-Nachfolgereihe "Emma nach Mitternacht" eine unerschrockene Psychologin verkörpert, die in ihrer Nachtsendung Gesprächspartnerin für die seelischen Nöte ihrer Hörerinnen und Hörer ist und in so manche Krise außerhalb des Radiostudios verwickelt wird. Die Ausstrahlung der ersten Folge ist für den Herbst geplant. Dann wird mit "Huck" zudem eine neue Serie im Ersten starten. Darin geht es um einen Privatdetektiv aus Bad Cannstatt, der mit Coolness und der Unterstützung seines übereifrigen Kumpels die Probleme seiner Klienten löst. Für das SWR Fernsehen ist noch dazu die schwarz-humorige Serie "Plötzlich Apokalypse" in Planung, in der es um die großen Fragen des Lebens und die kleinen Sorgen des pfälzischen Alltags.

Im Doku-Bereich ist unter anderem der "Klinik-Check Südwest" in Arbeit, der im Mai der Frage nachgehen wird, wie gut verschiedene Krankenhäuser in der Region sind. Der SWR verspricht eine "datenjournalistische Analyse", die gleichzeitig in Fernsehen, Radio und Internet im Rahmen eines Thementages erörtert werden soll. Schon Ende März läuft im Ersten eine Dokumentation über Helmut Kohl und Heiner Geißler, die auf die Beziehung beider Spitzenpolitiker blickt. Die multimediale Online-Reportage "Meßstetten - Zufluchtsort auf Zeit" ist hingegen eine Langzeitbeobachtung, die den Ort mit seiner Flüchtlingsunterkunft am Beispiel von vier Einwohnern zwei Jahre lang begleitet. Multimedial ist außerdem die siebenteilige "Geschichte des Südwestens" angelegt, die im Herbst an den Start gehen wird. Mit "Barock im Südwesten", "Naturgeschichte des Südwestens" und "Pfalzgeschichten" sind im Laufe des Jahres zudem weitere geschichtliche Formate vorgesehen.

Und dann ist da auch noch eine neue Sendung mit Pierre M. Krause, der sich in "Krause kommt!" bei Prominenten einquartiert über Nacht bis zum nächsten Morgen bleibt - hier schwingt ein Hauch von "Jenke - Ich bleibe über Nacht" mit. Produzent Encanto hat allerdings auch für den WDR mit "Übernachtung & Frühstück" selbst Erfahrungen in dem Gebiet. In den ersten drei Folgen werden Gitta Saxx, Ulrich Kienzle und Tony Marshall ihre Türen öffnen.