Lange bevor Gerhard Zeiler seine Karriere beim Fernsehen gestartet hat, war er Presseprecher der beiden österreichischen Bundeskanzler Fred Sinowatz und Franz Vranitzky. Und nun zieht es ihn womöglich wieder zurück in die Politik. In einem Interview mit dem "Kurier" kokettiert er jedenfalls mit Ambitionen auf den Posten des österreichischen Bundeskanzlers. "Es ist nicht eine Frage des Zutrauens oder des Wollens", so Zeiler. Aber es gebe eben einen anderen SPÖ-Vorsitzenden.
Doch wenn der ihn fragen würde, dann stünde er bereit - auch, wenn er bereits "einen wunderbaren, erfüllenden Beruf" habe. "Ich war dem Land Österreich und meiner politischen Heimat, der Sozialdemokratie, immer verbunden. Und daher für den Fall, dass - was ich heute überhaupt nicht sehe - die Entscheidungsträger der SPÖ mich fragen sollten, ob ich Verantwortung übernehmen würde, dann wäre ich bereit, dann würde ich nicht Nein sagen. Aber das ist aus heutiger Sicht reine Spekulation, und das steht derzeit überhaupt nicht zur Diskussion."
Auch ein Regierungsprogramm hat er übrigens bereits parat. Ein Beispiel: "Man muss in der EU dafür kämpfen, dass die richtigen Prioritäten gesetzt werden. Das ist bei allem Verständnis nicht der digitale Binnenmarkt, sondern die Lösung der Flüchtlingsproblematik, des Steuerwettbewerbs, der Kontrolle der Finanzwirtschaft." Und da wird dann doch wieder deutlich, dass er derzeit für einen Medienkonzern tätig ist. Mit Verweis auf den digitalen Binnenmarkt will die EU unter anderem das Geo-Blocking abschaffen - und damit die bisherige Rechteverwertung in einzelnen Ländern erheblich erschweren.
Anders als bei der Stelle des Bundeskanzlers kann sich Zeiler die Übernahme des Posten des ORF-Generaldirektors übrigens nicht vorstellen. Für den war er in der Vergangenheit schon immer mal wieder gehandelt worden. "Ich kenne das nur aus der Zeitung. Mit mir hat niemand geredet. Aber wenn man mit mir reden sollte, würde ich sehr respektvoll dankend ablehnen. Das steht für mich nicht mehr zu Diskussion."