Spott für den Konkurrenten: n-tv sieht sich weiter vorn

Logo: n-tvMit einem Trailer demonstrierte n-tv bei der Programm-Pressekonferenz der vier Sender RTL, VOX, n-tv und Super RTL am Mittwoch seinen Führungsanspruch beim Nachrichtenfernsehen. Unkommentiert wurde gezeigt, was n-tv und N24 am Abend nach der NRW-Wahl vom 22. Mai ihren Zuschauern anboten. Der von n-tv gewünschte Effekt: N24 sendet Dokumentationen während man selbst aktuell mit News und Talks informiert.

"So sehen wir unseren Wettbewerber", fasst Geschäftsführer Johannes Züll danach zusammen. "Wir sind der einzige Nachrichtensender, der sich 24 Stunden am Tag den Nachrichten widmet." Wie schon im vergangenen Jahr, so stellen sich auf 2005 beide Nachrichtensender als die Marktführer vor und präsentieren die jeweils passenden Statistiken. Laut AGF/GfK-Messung liege n-tv mit 5,2 Millionen Zuschauern am Tag weiterhin deutlich vor N24 (4,4 Millionen) und bei der AWA-Messung, die auch die Out-of-Home-Fernsehnutzung mitberechnet, sei der Abstand mit 8,4 Millionen zu 4,2 Millionen noch deutlicher.

Mit dem Tenor "Mehr Nachrichten und höhere Reichweite" war von schlechter Laune keine Spur: Zur Wahl habe man alle Spitzenpolitiker im Gespräch und gemeinsam mit dem Forsa-Institut eigene Analysen im Programm. "Am Wahlabend sind wir früher als alle anderen auf Sendung und bleiben länger drauf als alle anderen", verspricht Züll für den 18. September. Eine der wenigen Überraschungen der Veranstaltung auf dem Hamburger Süllberg: Lothar Späth kehrt mit einer eigenen Talkshow zu n-tv zurück.

In "Späth am Abend" soll er in der "bodenständigen Atmosphäre eines Skat-Stammtisches" Spitzenpolitikern und Unternehmern interessante Antworten abgewinnen. "Hosen runter" und alle Karten auf den Tisch legen, sei, wie beim Skat, auch hier die Devise. Der von TV21 produzierte Talk wird einmal im Monat sonntags um 21.10 Uhr und um 23.10 Uhr ausgestrahlt. Erstmals auf Sendung geht es bereits in der kommenden Woche am 21. August.

Neben den bestehenden Talks, der Börsenberichterstattung und Magazinen sollen neue Formate wie ein Wein-Magazin mit Ulrich Kienzle das Programm ergänzen. "Bleiben sie besser bei uns" fordert ein Trailer auf. Noch hörte es sich offensiv an. Je nachdem, wer das Rennen im Nachrichten-TV für sich entscheidet, könnte man es in einem Jahr als Bitte verstehen.