Bis zu seinem 70. Geburtstag Ende kommenden Jahres will Herbert Kloiber nicht nur die Geschäfte seiner Tele München Gruppe an seinen Sohn übergeben, sondern auch den österreichischen Privatsender ATV loswerden. Dieser sei sein "größter Fehler" gewesen, gab er in der vorigen Woche mit Blick auf zweistellige Millionen-Verluste zur Protokoll. "Der Standard" berichtet nun, dass Kloiber bereits Gespräche mit der RTL-Gruppe und ProSiebenSat.1 geführt haben soll. Zu konkreten Ergebnissen führten diese aber bislang offenbar noch nicht.

Die österreichische Tageszeitung spekuliert aktuell darüber, dass die Absage einer Pressekonferenz mit einem möglichen Erwerb des Konkurrenten zu tun haben könnte. Dem widersprach jedoch ProSiebenSat.1-Puls4-Geschäftsführer Markus Breitenecker. "ATV kann ich dementieren", sagte er und dementierte zugleich Gerüchte, wonach man durch die Absage der Programm-Vorstellung womöglich lästigen Journalisten-Fragen aus dem Weg gehen wollte. Als weiterer möglicher Käufer von ATV bringt der "Standard" unterdessen auch die "Kronen Zeitung" ins Spiel.

Eine Einstellung des Sendebetriebs kommt für Herbert Kloiber unterdessen nicht in Frage. "Ich habe mit Sicherheit nicht die Absicht, so ein Unternehmen zu schließen", erklärte er und sieht sich aktuell "in einer Phase der Sondierung". Im Gespräch mit dem "Standard" machte der Medienmogul jedoch noch einmal deutlich, dass sein Sohn mit dem Mediengeschäft in Österreich "weniger als nichts zu tun habe".

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